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Praxiserfahrungen mit vollverglasten Gebäudefassaden

Letzte Aktualisierung: 12.10.2005, Quelle

In den letzten Jahren wurden zahlreiche Gebäude, insbesondere Büro- und Verwaltungsgebäude, mit vollverglasten Gebäudefassaden neu errichtet. Die Erfahrungen sind praktisch immer die gleichen:
Neben Überhitzungsproblemen im Sommer führt diese Bauweise regelmäßig zu einem enormen Energieverbrauch.

"Solarhäuser" bezeichnen Architekten von Hochhäusern häufig ihre Hochglanzgebilde, auch sei Glas wegen der Isolierkraft der Scheiben umweltfreundlich. Die Wahrheit allerdings sieht anders aus. Messungen von Bauphysikern zeigen, dass transparente Bauten üble Schwitzkästen sind, die zu erheblichen Komfortprobelemen führen und enorme Mengen Energie vergeuden.

Vor allem eine Untersuchung des Darmstädter Instituts Wohnen und Umwelt sorgt für Aufregung. Insgesamt 24 moderne Glasfassadengebäude hat der Ingenieur Werner Eicke-Hennig untersucht und dabei, wie er sagt, "niederschmetternde" Zahlen ermittelt: "Der Primärenergieverbrauch lag zwischen 300 und 700 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m2a). Das ist auf dem Niveau schlechter Altbauten."

Wichtig ist, bereits bei der Planung von Um- und Neubauten auf folgende Punkte zu achten:

  • Fensterflächenanteil im Gebäudedurchschnitt möglichst nicht über 30%
  • Gute Dämmung der Gebäudehülle und Verwendung von 3-Scheiben-Verglasung
  • Gute Verschattung der Fensterflächen im Sommer
  • Kompakte Bauweise der Gebäude
  • Nutzung des natürlichen Tageslichts (Streulicht) und Vermeidung innerer Wärmequellen
  • Kontrollierte Belüftung der Räume mit Wärmerückgewinnung
Studie Glasarchitektur - Lehren aus einem Großversuch (pdf; 1,01 MB)