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Praxisbeispiel Optimierung Dampfeinspeisung aus KWK-Anlage zur Erweiterung des Wärmekreislaufs im Produktionsverbund

Maßnahmentyp

Energieeinsatz, Energieeffizienz

Anlass zur Durchführung der Maßnahme

In der Eigenenergieerzeugung am Standort Burghausen setzen wir zusätzlich zur Wasserkraft vor allem auf Erdgas. Dabei erzeugen wir Dampf und Strom in gekoppelter Produktion in der KWK-Anlage (Kraft-Wärme-Kopplung). 2020 wurden in dieser Anlage 984 GWh Strom und 1,8 Mio. to Dampf erzeugt. Dies waren rund 36 % unseres Strombedarfs und 43 % unseres Dampfbedarfs im Werk Burghausen. Die restlichen 57 % des Dampfbedarfs werden bereits durch Wärmerückgewinnung in den Produktionsbetrieben gewonnen und damit der Einsatz von Primärenergie reduziert.
Für den weiteren Ausbau der Wärmerückgewinnung ist eine Reduzierung der Dampfeinspeisung aus dem Kraftwerk notwendig.

Maßnahmenbeschreibung

Hauptkomponenten der KWK-Anlage

  • Eine Gasturbine mit 137 MW Leistung.
  • Ein Abhitzekessel, in dem über die Abwärme der Gasturbine Hochdruckdampf
    (530° C, 115 bar) erzeugt wird.
  • Dampfturbinen, in denen die Energie im Hochdruckdampf wiederum zur Stromerzeugung von bis zu 57 MW elektrischer Leistung verwendet wird.


Effizienzprogramm Energie
WACKER verfolgt seit Jahren ein Programm, um

  • einerseits den Wärmebedarf der Betriebe zu senken
  • und andererseits immer mehr Wärme aus den Produktionsprozessen zurückzugewinnen und in einen Energieverbund einzuspeisen


Dies führt zur nachhaltigen

  • Senkung des Primärenergieverbrauchs
  • und Steigerung der Energieeffizienz


Maßnahme
In der KWK-Anlage wird prozessbedingt immer eine Mindestmenge von 160 t/h Dampf erzeugt. Diese Dampfmenge teilt sich auf drei Druckstufen auf: 2 bar, 6 bar, 16 bar.
Die Wärme, die aus den Wärmerückgewinnungsanlagen der Produktionsbetriebe gewonnen wird, wird überwiegend in das 2-bar-Dampfnetz eingespeist. Wenn die anfallende Mindest-Menge aus dem Kraftwerk und die Einspeisemenge aus den Wärmerückgewinnungsanlagen den Dampfbedarf im Werk decken, können weitere Einspar- oder Rückgewinnungspotenziale in den Produktionsbetrieben nicht mehr genutzt werden.
Zur Schaffung weiterer Einspeisemöglichkeiten wurde daher die Mindest-Menge für 2-bar-Dampf aus dem Kraftwerk durch 2 Maßnahmen signifikant abgesenkt:

  • Reduzierung Mindestmenge 2-bar-Dampf aus der Dampfturbine
  • Umbau der Speisewasserbehälterheizung der KWK-Anlage von 5-bar-Dampf auf 2-bar-Dampf

Ergebnisse und Nutzen für das Unternehmen

Die Mindestmenge an 2-bar-Dampf des Kraftwerks konnte durch die Maßnahmen um 10 to/h reduziert werden. Dies ermöglicht weitere Wärmerückgewinnungsmaßnahmen in den Produktionsbetrieben mit Einspeisung von weiteren 10 to/h Dampf.
Dieser Dampf muss im Kraftwerk nicht mehr erzeugt werden und ermöglicht so eine weitere Reduzierung des Erdgasverbrauchs bis zu 75.000 MWh/a ab 2025.

Siehe auch Abbildung 1.

In Anspruch genommene Fördermittel

nein

Im Umwelt- und Klimapakt Bayern erbrachte Leistungen

Energieeffizienzsteigerung; ISO 14001-Zertifizierung

Wacker Chemie AG

Johannes-Heß-Str. 24

84489 Burghausen

Branche

Industrie

Beschäftigte

8000

Fachlicher Bezug

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