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Praxisbeispiel Erweiterung der Abwasserbehandlung im Abfallzentrum durch einen Vakuumverdampfer

Maßnahmentyp

Gewässerschutz

Anlass zur Durchführung der Maßnahme

Die MTU betreibt eine Abwasser-Behandlungsanlage, in der Abwässer aus der Fertigung sowie verbrauchte Kühlschmierstoffe (KSS) von Ölen, Schwermetallen, Salzen und anderen Inhaltsstoffen so weit befreit werden, dass sie in das öffentliche Kanalnetz eingeleitet werden dürfen. Die Rückstände werden ordnungsgemäß und schadlos entsorgt.nbsp, Die Anlage wurde um einen Vakuumverdampfer erweitert. Das bisherige Verfahren war eine Ultrafiltration mit anschließender Metallfällung.

Der Clou der Verdampfertechnologie: Trotz steigender Nickelkonzentrationen in den zu behandelnden Kühlschmierstoffen können die Grenzwerte weiter sicher eingehalten werden und die Abwässer können in das öffentliche Netz eingeleitet werden.

Maßnahmenbeschreibung

Ende 2019 wurde ein Vakuumverdampfer angeschafft, der 2020 in Betrieb ging und die bestehende Anlage ergänzt, teilweise auch ersetzt.

Das Abwasser wird gesammelt und in einen Neutralisationsbehälter gepumpt. Dort wird der optimale pH Wert eingestellt. Danach findet der Verdampfungsprozess statt. Die Verdampfer-
Technologie basiert dabei auf dem einfachen Prinzip der Stofftrennung nach Siedepunktunterschieden. Das Abwasser wird unter Druck bei einer Temperatur von nur rund 80 Grad, statt wie bei atmosphärischem Druck mit einer Temperatur von 100 Grad, verdampft. Alle Substanzen, die einen höheren Siedepunkt als Wasser haben, verbleiben im Verdampfungsrückstand. Dazu gehören Schwermetalle, Salze, aber auch Öle, Fette oder Tenside. Da der Wasseranteil verdampft wird, reduziert sich das Volumen des Rückstandes auf 0,5 bis 5 Prozent des ursprünglichen Abwasservolumens. Das entstehende Destillat wird in einem Sammeltank im UG gesammelt. Dort findet - wenn erforderlich - eine pH-Werteinstellung statt. Über einen Sackfilter wird das Destillat in das bestehende Endkontrollbecken und in die öffentliche Kanalisation geleitet. Die Rückstände aus dem Verdampfer werden extern entsorgt.

Ergebnisse und Nutzen für das Unternehmen

Mit dem Vakuumverdampfer werden die Grenzwerte zur Einleitung weiter unterschritten als mit der bisherigen Anlage, die Menge der Rückstände verringert sich aufnbsp, 0,5 - 5 Prozent des ursprünglichen Volumens, dadurch wird eine ressourcenschonendere Entsorgung möglich. Im Jahr 2019 entsorgte die MTU 250 m3 Emulsion extern, die Kosten für die Entsorgung und den Transport lagen bei zirka 25.000 Euro. Für die Aufbereitung von 250 m³ mittels Verdampfers fallen hingegen nur knapp 3.500 ? an.
Weitere Vorteile des Verfahrens:

  • Absicherung des Produktionshochlaufes durch Redundanz der Ultrafiltrationsanlagen
  • Möglichkeiten der Eigenbehandlung von Kühlschmierstoffen (KSS) aus zentralen KSS-Anlagen
  • Vermeidung von Entsorgungsengpässen und somit Produktionsbeeinträchtigungen
  • Verdoppelung der Behandlungskapazität
  • Absolute Metallfreiheit des Destillates
  • Schaffung zusätzlicher Sammelkapazitäten für Notfälle durch ", freiwerden", eines Chargentanks
  • Eine Weiterverwendung des Destillates und Rückführung in die Produktion wird noch geprüft.

Mitteleinsatz in €

323000

In Anspruch genommene Fördermittel

nein

Im Umwelt- und Klimapakt Bayern erbrachte Leistungen

Emissionsminderung von Treibhausgasen

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80995 München

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Fachlicher Bezug

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