- Startseite >>
- REZ >>
- Nutzen >>
- Aktivitäten
Berichte zu ausgewählten REZ-Veranstaltungen
Das REZ auf der IFAT 2024
Wir als REZ waren 2024 wieder am Bayerischen Gemeinschaftsstand bei der IFAT in München vertreten. Im Vordergrund standen viele interessante Gespräche und ein spannender Austausch mit den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern. Neue interessante Kontakte gaben uns gute Einblicke in die Herausforderungen für Unternehmen beim ressourcenschonenden Wirtschaften. Zudem durften wir an unserem Stand auch den Bayerischen Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, sowie den Amtschef des genannten Ministeriums, Dr. Christian Barth, begrüßen.
Besonders in der Verpackungsindustrie sind verwendete Kunststoffe sehr kurzlebig. Der Kunststoffkreislauf sollte deshalb so weit wie möglich geschlossen sein, um negative Auswirkungen zu minimieren. Kunststoffrecycling stellt viele Herausforderungen dar. Wie diese gemeistert werden können, wurde im Rahmen unserer IFAT Session „Kunststoffkreisläufe schließen – eine gut recycelbare Verpackung ist die halbe Miete“ vom Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen aufgezeigt. Außerdem stellte die Firma Hochland Deutschland GmbH dar, wie Kunststoff-Verpackungen nachhaltig und recyclingfähig gestaltet werden können.
Unsere zweite IFAT-Session befasste sich mit dem Thema „Eine Verknüpfung von Ressourceneffizienz und Klimaschutz in der Bauwirtschaft“. Nach einer kurzen Einführung wurde zunächst durch die Neustark AG aufgezeigt, wie die Speicherung von biogenem CO₂ in recycelten mineralischen Abfällen wie Abbruchbeton gelingen kann. Im Anschluss wurde die CO₂ -Strategie und Sekundärrohstoffaufbereitung bei der Zementherstellung am Beispiel des Zementwerks Rohrdorf von der RSK Umwelttechnik GmbH vorgestellt. Die abschließende Podiumsdiskussion rundete die Veranstaltung ab.
Gemeinsam für mehr Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz
Über 300 Teilnehmer bei den Bayerischen Kreislaufwirtschafts- und Ressourceneffizienztagen 2024.
Zu den größten Herausforderungen unserer Zeit zählen unter anderem der Klimawandel und Engpässe in Lieferketten sowie die Verknappung von Rohstoffen. Aufgrund der wachsenden Bevölkerung ist es notwendig, die Emission von Treibhausgasen und unseren Bedarf an Primärrohstoffen zu reduzieren. Die Bayerischen Kreislaufwirtschafts- und Ressourceneffizienztage (KReTa) 2024 zeigten auf, wie ressourcenschonendes Wirtschaften gelingen kann. Der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, eröffnete die Veranstaltung in den Räumlichkeiten der IHK für München und Oberbayern. Über 300 Teilnehmende vor Ort und digital tauschten sich über die Bedeutung der Themen Klimaschutz, KI und Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft der Zukunft, Recycling von Kunststoffen, Recyclingbaustoffen im Kontext der Ressourceneffizienz sowie über die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft aus.
Der erste Tag stand im Zeichen der Digitalisierung und des Klimaschutzes und wie dieser einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft durch die nachhaltige Nutzung von Rohstoffen und Materialien beitragen kann. Dargestellt wurde auch die Zukunft der Produktion durch KI und Digitalisierung. Die Praxis zeigte, wie Potenziale in diesem Bereich durch die intelligente Auswertung von Daten gehoben werden können. Parallele Sessions vertieften die Themen des Tages und regten zum Nachdenken über die Kreislaufwirtschaft der Zukunft auf nationaler und bayerischer Ebene an. Ein Expertendialog „Kreislaufwirtschaft unter der Lupe – Aktuelle Entwicklungen für eine nachhaltige Zukunft“ sowie ein Gespräch zwischen zwei Unternehmen über Wege zum Erfolg im Sinne der Kreislaufwirtschaft rundeten den Tag ab.
Konkrete Material- und Stoffströme wurden am zweiten Tag der Veranstaltung betrachtet – Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft und Recyclingbaustoffe standen im Fokus. Wie diese beiden Abfallströme nachhaltig verwertet werden können und als Kunststoffrezyklat bzw. Recycling-Baustoff wieder in den Kreislauf gebracht werden können, wurde sowohl anhand von Einblicken in die Forschung als auch Praxis aufgezeigt. Parallele Sessions zu den beiden Themen vertieften die Thematik. Wie Zusammenarbeit von wirtschaftlichen sowie wissenschaftlichen Akteuren gelingen kann, wurde in einer weiteren Session von den Teilnehmenden erarbeitet und in einem Dialoggespräch zwischen einem Forschungs-Vertreter und einem Unternehmens-Vertreter vertieft.
Neben den Fachvorträgen und interaktiven Workshops konnten sich zahlreiche Unternehmen mit Ihren Produkten und Dienstleistungen im Ausstellerbereich der Veranstaltung vorstellen. Die zweitägige Veranstaltung bot außerdem eine besondere Plattform zum Netzwerken sowie einen allgemeinem Austausch und Wissenstransfer rund um die Kreislaufwirtschaft sowie Material- und Rohstoffeffizienz.
Verleihung des 2. Bayerischen Ressourceneffizienzpreises 2023
V. L. n. R.: Der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber mit den Gewinnerunternehmen des Bayerischen Ressourceneffizienzpreises 2023: Maincor Rohrsysteme GmbH & Co. KG, Leipfinger-Bader GmbH, INTERATIO-MediTec GmbH, Linhardt GmbH & Co. KG und die Moderatorin Berenike Beschle
Am 14. September 2023 wurde der 2. Bayerische Ressourceneffizienzpreis in der Alten Dominikanerkirche in Bamberg verliehen. Ausgezeichnet wurden vier Unternehmen aus Bayern, die durch ihren nachhaltigen Umgang mit Materialien und Rohstoffen eine Vorreiterrolle einnehmen.
Der Preis wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz (StMUV) ausgelobt, die Koordination übernahm das Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern (REZ). Der Preis wurde durch den Bayerischen Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, MdL, an die Unternehmen INTERATIO-MediTec GmbH, die Leipfinger-Bader GmbH, die Linhardt GmbH & Co. KG und die Maincor Rohrsysteme GmbH & Co. KG überreicht.
"Effizienter Ressourceneinsatz schützt das Klima, spart Kosten, steigert die Wettbewerbsfähigkeit und schafft Unabhängigkeit. Für die Unternehmen bedeutet das eine Win-Win-Situation. Mit dem Bayerischen Ressourceneffizienzpreis honorieren wir die Kreativität und Innovationskraft der bayerischen Unternehmen und wollen zum Mitmachen motivieren. Die Zukunft heißt Kreislaufwirtschaft. Bayern soll auch künftig Vorreiter für Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz sein. Deshalb arbeiten wir an einer Bayerischen Kreislaufwirtschaftsstrategie. Ziel ist es, eine praxisorientierte Kreislaufwirtschaft in Bayern weiterzuentwickeln. Gemeinsam bringen wir den Klimaschutz in Bayern weiter voran", so der Bayerischen Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, MdL in der Pressemitteilung des StMUVs am 14.09.2023.
Mehr zu den Gewinnerunternehmen inkl. einer Videovorstellung finden Sie auf der nachfolgenden Seite.
Durch den Abend führte die Moderatorin Berenike Beschle. Für musikalische Begleitung sorgte das Jazz-Trio rund um Michael Reiß.
Nach einer Begrüßung durch den Präsidenten der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Prof. Dr. Kai Fischbach, einem Grußwort des Bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber, MdL begrüßte auch Dr. Simone Richler vom Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern (REZ) die geladenen Gäste aus Wirtschaft, Forschung und Behörden sowie Instituten.
Es folgte die Preisübergabe an die einzelnen Unternehmen durch den Bayerischen Umweltminister mit einer Laudatio. Zuvor erfuhren die Gäste in einer kurzen Videovorstellung noch mehr über die preiswürdigen Leistungen/Produkte der Unternehmen.
Nach dem Gruppenfoto konnten die Gäste den Abend mit einem gemeinsamen Büffet beim Netzwerken ausklingen lassen.
Unternehmerfrühstück "Wissenschaft meets Wirtschaft" (ForCycle Technikum)
Unser Unternehmerfrühstück "Wissenschaft meets Wirtschaft" bot am Freitag, den 16. Juni 2023 den Gästen die Möglichkeit zum ungezwungenen Austausch und Netzwerken. Im Fokus standen die Themen Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz, Patentanmeldungen sowie die Vorstellung des Projektverbundes ForCYCLE Technikum.
Herr Augustin (IHK Schwaben) betonte im Gespräch mit Frau Dr. Richler (Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern) die Vorteile einer Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft.
Herr Muschik, ebenfalls von der IHK Schwaben, gab einen Überblick über Möglichkeiten für Patentanmeldungen sowie deren Beantragung und stand für Fragen der Teilnehmenden zur Verfügung. Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie bei der IHK Schwaben:
Während des Frühstücks konnten sich die Teilnehmenden durch den Austausch mit Projektmitgliedern Einblicke in den Projektverbund ForCYCLE Technikum verschaffen und die Poster besichtigen.
Sie wollen mehr über die Projekte im Verbund erfahren? Unter folgendem Link finden Sie Informationen zu ForCYCLE Technikum und Steckbriefe zu den einzelnen Projekten im Bereich der Recycling-Baustoffe, Gießereistaubrückgewinnung, Digitalisierung von relevanten Unternehmensdaten zur Abfallvermeidung und –verwertung sowie zur Rückgewinnung von High-Tech-Metallen wie zum Beispiel Indium:
Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmenden und an die IHK Schwaben für den gelungenen Vormittag!
Rund 3 Millionen für Projektverbund "ForCYCLE Technikum"
Am 10. November 2022 gab der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, MdL, in Nürnberg mit einer feierlichen Scheckübergabe den Startschuss für die 3. Runde der erfolgreichen Projektverbundreihe ForCYCLE.
Wie das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) in seiner Pressemitteilung vom 10.11.2022 mitteilt, betonte Glauber bei der offiziellen Auftaktveranstaltung am 10.11.2022 in Nürnberg: "Hochkarätige Forschung für innovative Technologien und Produktionsverfahren sind der Schlüssel für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft der Zukunft. Wir stehen vor großen Herausforderungen. Der Ukraine-Krieg, die Corona-Pandemie und die allgegenwärtigen Lieferengpässe haben uns noch einmal klar vor Augen geführt, wie wichtig Unabhängigkeit ist. Ein effizienter Einsatz von Ressourcen schont das Klima, verringert die Importabhängigkeit und senkt gleichzeitig Kosten in den Unternehmen. Ökonomie und Ökologie gehören zusammen. Gemeinsam bilden sie die Voraussetzung für intelligentes Wachstum. Mit dem aktuellen Projektverbund ForCYCLE Technikum entwickeln wir nachhaltige Zukunftstechnologien und setzen auf einen zielgerichteten Transfer dieses Knowhows in die bayerischen Unternehmen." Das Umweltministerium stellt rund 3 Millionen für den Projektverbund ForCYCLE Technikum bereit.
Im Anschluss an die Rede des bayerischen Umweltministers folgte eine spannende Diskussionsrunde zum Thema „Von der Forschung in die Praxis“ mit Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft (Prof. Frank Döpper, Fraunhofer Projektgruppe Prozessinnovation des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), Frank Thurner, Contech Software & Engineering GmbH und Udo Dobberke, SYSPLAST GmbH). Gesprächsthemen waren unter anderem, wie die Digitalisierung zu mehr Ressourceneffizienz beitragen und wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft gelingen kann.
Abschließend wurden die insgesamt 5 Fachprojekte des Projektverbundes ForCYCLE Technikum vorgestellt. Die Projekte aus den Bereichen der Integrierten Produktpolitik (IPP) und dem Baustoffrecycling sollen in den kommenden drei Jahren ressourcenschonende und klimafreundliche Kreislauftechnologien und Produktionsverfahren (weiter-)entwickeln.
Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende Forschungsprojekte:
- Universität Augsburg: Gießereistaubrecycling in Technikum und Anwendung – Ressourcenschutz, Substitution und Digitalisierung Richtung 100 % Effizienz ("GiTe")
- FHWS Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg: Ressourceneffiziente Recycling Trockenbauplatten ("GIPScycle")
- Hochschule München: Biozementierung, R-Beton und alternative Bewehrung ("BiCeRcrete")
- Technische Hochschule Ingolstadt: Umsetzung der digitalen Plattform zur Steigerung der Ressourceneffizienz in kleineren und mittleren Unternehmen ("KMU DigiACT Abfall")
- Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden: Technologie zur Schadstoffentfrachtung von chlorhaltigen Abfällen und Rückgewinnung von High-Tech-Metallen ("CHM-Technologie")
Abgerundet wurde die Veranstaltung in Nürnberg durch einen intensiven Austausch zwischen den Projektpartnern und den Teilnehmenden aus der Wirtschaft, Wissenschaft und Behörden. Drei Thementische informierten über die Begleitstudie der Fachprojekte rund um die Ökobilanzierung, den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und zum Projektverbund ForCYCLE Technikum.
Planspiel RE:MFKR bei #DieWirkt
Das Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern (REZ) unterstützt Unternehmen mit einem Planspiel zur Materialflusskostenrechnung (MFKR) bei der Identifikation von Materialverlusten und CO2-Emissionen in der Produktion.
In der 12. Veranstaltung von #DieWirkt am Kunststoffcampus Bayern in Weißenburg lernten die Teilnehmenden die Methode der Materialflusskostenrechnung kennen. Diese wird u. a. zur Identifikation von Materialverlusten in der Produktion eingesetzt.
Im Rahmen des Rollenspiels wurden die Produktionsprozesse eines fiktiven Unternehmens der Textilbranche betrachtet. Zunächst wurden hierzu im Team die Energie- und Materialflüsse innerhalb der Produktion eines schwarzen T-Shirts bzw. weißen Hoodies identifiziert und anschließend physikalisch sowie monetär bewertet. In mehreren diskussionsreichen Spielrunden wurden die energie- und materialflussbezogenen Kosten analysiert. Im Verlauf des Spiels wurde die Verschwendung in den Prozessen für die Teilnehmenden deutlich sichtbar und die wahren Kosten von Materialverlusten traten hervor. Der hohe Anteil CO2-Äquivalente, der dem Materialverlust zugeordnet werden konnte, überraschte die Teilnehmenden. In der abschließenden Diskussion wurden daher geeignete Verbesserungsmaßnahmen entwickelt, um die betriebliche Umweltperformance des fiktiven Unternehmens zu verbessern.
Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern: Ausbau zum CleanTech Hub für Kreislaufwirtschaft der Zukunft
Das Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern (REZ) startete in die 3. Projektphase mit der feierlichen Auftaktveranstaltung am 12.07.2022. Bis Mai 2025 wird das REZ zu einer zentralen Informations- und Wissenstransferdrehscheibe für die bayerische Wirtschaft weiterentwickelt. Dazu wird die erfolgreiche Kooperation des REZ mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag e.V. und seinen Regionalpartnern fortgeführt und intensiviert. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte anlässlich der Auftaktveranstaltung: "Ressourceneffizienz ist eines der großen Zukunftsthemen für den klimaneutralen Wirtschaftsstandort Bayern. In der neuen Projektphase wollen wir das REZ zum CleanTech Hub für Kreislaufwirtschaft der Zukunft ausbauen. Mit dem technologischen Fortschritt machen wir Bayern zukunftssicher. Für die neue Projektphase stellen wir über 2 Millionen Euro bereit."
Der Ausbau und die Verstetigung des REZ sind Bestandteil des 7-Punkte-Plans der bayerischen Staatsregierung für einen effizienten Ressourceneinsatz in der bayerischen Wirtschaft. Der Fokus liegt auf zentralen Zukunftsthemen wie Klimaschutz durch Ressourcenschonung und Digitalisierung. Weitere aktuelle Entwicklungen im Bereich der Kreislaufwirtschaft, wie beispielsweise die Akzeptanzsteigerung von Recycling-Baustoffen, nachhaltige Verpackungen und Kunststoffe sowie die Strategie der integrierten Produktpolitik, werden auch künftig vom REZ bearbeitet. Die gezielte einzelbetriebliche Unterstützung zur Umsetzung von konkreten Ressourceneffizienz-Maßnahmen in bayerischen Unternehmen wird weiter ausgebaut.
Förderprogramme zur Steigerung der Ressourceneffizienz in Ihrem Unternehmen
Häufig mangelt es Unternehmen nicht an Ideen zur Steigerung der Ressourceneffizienz, sondern an dem nötigen Kapital. Dafür gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten! Vier bayerische Förderprogramme wurden dazu am 22. Februar 2022 in einer digitalen Veranstaltung des REZ von Expertinnen und Experten vorgestellt.
Herr Michael Moser von der LfA Förderbank Bayern präsentierte den Ökokredit. Hier können Unternehmen zinsgünstige Kredite für Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz erhalten. Das Bayerische Umweltmanagement- und Auditprogramm (BUMAP) wurde von Frau Gertraud Azzaz von der Regierung von Schwaben vorgestellt. Mit dieser Fördermaßnahme werden Unternehmen dabei unterstützt ein Umweltmanagement einzuführen oder zu verlängern sowie Ressourceneffizienzmaßnahmen umzusetzen. Dr. Peter Bruchner von der Bayerischen Forschungsstiftung erklärte im Anschluss daran den Teilnehmenden die Förderangebote und Voraussetzungen für Kooperationsprojekte zwischen Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich Ressourceneffizienz. Abschließend stellte Herr Bernd Bamberg vom Projektträger Jülich das Bayerische Verbundforschungsprogramm vor, dass auch in verschiedenen Förderangeboten die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft bei der Entwicklung ressourceneffizienter Maßnahmen unterstützt.
Die Teilnehmenden der Online-Veranstaltung konnten im Anschluss an die Kurzvorträge ihre Fragen in Gruppenräumen direkt an die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Förderprogramme stellen und auch Detailfragen klären. Dieser unkomplizierte und direkte Austausch wurde sehr gut aufgenommen.
Gibt es Ressourceneinsparpotenziale im bayerischen Handwerk?
Das REZ hat Ende 2021 die Studie mit dem Titel "Ressourceneffizienz im Bayerischen Handwerk – Ergebnisse einer Potenzialanalyse" veröffentlicht. In einer Online-Veranstaltung am 17. Februar 2022 wurden die Ergebnisse der Studie sowie Unterstützungsmöglichkeiten der Handwerkskammern vorgestellt.
Übergeordnetes Ziel der Studie ist es, den Status Quo des Ressourceneffizienzpotenzials im bayerischen Handwerk aufzudecken.
Die wichtigsten Fragestellungen der Studie sind:
- Spielt das Thema Ressourceneffizienz im bayerischen Handwerk eine zentrale Rolle? Wenn ja, in welchem Gewerk?
- Lassen sich betriebsübergreifende Ansatzpunkte zur Steigerung der Ressourceneffizienz identifizieren?
- Wie können Potenziale gehoben werden?
Zur Beantwortung der Fragen wurden folgende acht Gewerke in einer Befragung genauer betrachtet: Bäcker, Dachdecker, Feinwerkmechaniker, Installateure und Heizungsbauer, Maurer und Betonbauer, Metallbauer, Schreiner, Zimmerer. Es zeigt sich, dass Ressourceneffizienz in allen untersuchten Gewerken eine zentrale Rolle spielt und die größten Potentiale zur Steigerung dieser in der Materialauswahl sowie in der Wiederverwendung/Verwertung von Materialien gesehen wird.
Frau Melanie Martin von der Handwerkskammer Schwaben präsentierte anschließend verschiedene Angebote für Handwerksbetriebe zum Thema Ressourceneffizienz. Neben verschiedenen Förderprogrammen für konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz können sich Betriebe, die sich in dem Bereich bereits engagieren, dieses Engagement beispielsweise beim Bayerischen Umwelt- und Klimapakt bestätigen lassen.
Mehrweglösungen im Unternehmen und in der Lieferkette nutzen
Mehrwegsysteme sind eine attraktive Verpackungslösung! Diese erfahren eine immer größere Aufmerksamkeit und werden in verstärktem Maße als gleichwertige Lösung zu Einwegverpackungen vorgeschrieben. Neben ökologischen Vorteilen wie Ressourceneinsparungen bieten sie auch die Möglichkeit der Kostenreduktion.
Die Online-Veranstaltung am 7. Dezember 2021, die in Kooperation mit der IHK für München und Oberbayern durchgeführt wurde, zeigte Potentiale von Mehrweglösungen sowie Möglichkeiten zur Umstellung für den betrieblichen Inhouse-Prozess, aber auch für Prozesse innerhalb der Lieferkette auf. Dazu erklärte Dr. Jens Oldenburg von der Stiftung Mehrweg nach der Begrüßung, warum Mehrweg aus steuerlicher Sicht sinnvoll ist. Zusätzlich präsentierte er Vorteile aber auch Grenzen von Mehrwegsystemen und Wege zur Umsetzung.
Im Anschluss daran zeigten zwei Unternehmen, wie und welche Mehrweglösungen sie verwenden. Dr. Michael Kästl und Florian Popeller, Geschäftsführer der PK Watertech UG, berichteten über ihre Erfahrungen von der ersten Idee bis hin zur Umsetzung einer Mehrweglösung für Industriesalze. Dabei stellten sie auch die Einbindung der Mitarbeitenden im Betrieb in den Fokus des Vortrags, die bei der Umsetzung des Vorhabens eine große Rolle gespielt haben. Josef Schweiger, Projektleiter der HAWE Hydraulik SE, stellte abschließend das Projekt "Zero Waste" der HAWE Hydraulik SE vor. Er skizzierte dabei den Weg zur Nutzung von Mehrwegverpackungen und der Einbindung von Einwegprodukten in den Recyclingprozess.
Effizienter Wirtschaften mit der Integrierten Produktpolitik
Mit dem Konzept der Integrierten Produktpolitik (IPP) verfolgen die EU-Kommission, Deutschland und die Bayerische Staatsregierung das Ziel, die Umweltauswirkungen von Produkten während des gesamten Lebenszyklus von der Entwicklung bis zur Entsorgung zu verringern. Das Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern (REZ) widmete sich in einer fünfteiligen, digitalen Veranstaltungsreihe den einzelnen Phasen des Produktlebenszyklus und diskutierte mit verschiedenen Akteuren über mögliche Ansätze und Maßnahmen, die auf dem IPP-Konzept basieren. Das Ziel der Veranstaltungsreihe lag unter anderem darin, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie ein Produkt unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus langlebiger, nachhaltiger und materialeffizienter werden kann.
Der Auftakt zur IPP-Veranstaltungsreihe fand am 18. Mai 2021 zum Thema Recycling statt. Darin betonte Herr Prof. Büchl vom Institut für angewandte Nachhaltigkeit, wie wichtig eine Zusammenarbeit auf allen Lebenszyklus-Stufen, insbesondere von Produktentwicklern und Recyclern, für ein nachhaltiges Wirtschaften ist. Herr Dr. Schlummer vom Fraunhofer IVV präsentierte Lösungen zur vollständigen Auftrennung von Metall-Kunststoffverbunden und Hybridwerkstoffen, z. B. mittels CreaSolv®-Verfahren. Als Praxisbeispiel stellte Herr Langhammer von der KHS GmbH eine innovative PET-Flasche vor, die eine hohe Recyclingfähigkeit mit den weiteren Vorteilen einer Glasflasche verbindet.
Der Grundstein für den weiteren Lebensweg eines Produktes wird meist bereits in der Produktentwicklung gelegt. Am 8. Juni widmete sich die Veranstaltungsreihe diesem Thema. Dabei zeigte Frau Dr. Eser Anforderungen an die Produktentwicklung auf, die sich aus dem Aktionsplan der EU zur Circular Economy ergeben. Circular Design zielt nicht nur auf eine kreislaufgerechte Entwicklung von Produkten ab, sondern plädiert dafür, ein gesamtes, nachhaltiges Produktsystem aufzubauen. In Ergänzung dazu verwies Frau Tischner von econcept auf verschiedene Werkzeuge zum Thema Ökodesign, die in Eigeninitiative genutzt werden können. Einen Einblick in die Praxis gab Frau Siebel von der Edding AG. Sie berichtete von der Entwicklung des EcoLine Eddings.
Auf der nächsten Stufe des Produktlebenszyklus bieten die Beschaffung und die Einbindung der Zulieferer Potenziale zur Ressourceneinsparung. Im Web-Seminar am 15. Juni zu Rohstoffen und Zulieferern thematisierte Herr Dr. Lichtblau von der IW Consult GmbH die Risikobewertung der in Bayern benötigten Rohstoffe. Darüber hinaus zeigte Herr Knauer vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. die Notwendigkeit für Unternehmen auf, ein effektives Supply Chain Risk Management aufzubauen, um Risiken frühzeitig zu erkennen und die richtigen Strategien entwickeln zu können. Frau Dr. Müller von der Stiftung Wissenschaft und Politik stellte die Arbeit des Forschungsnetzwerks Nachhaltige Lieferketten auf Basis der aktuellen Gesetzgebung zu Lieferketten vor. Zuletzt berichtete Frau Zallinger von der Einführung eines nachhaltigen Lieferkettenmanagements bei der Wacker Chemie AG.
Impulse zur Steigerung der Material- und Rohstoffeffizienz in der Produktion gab das Web-Seminar am 29. Juni. Im Fokus stand die nachhaltige und effiziente Gestaltung von Produktionsprozessen. Frau Prof. Krommes von der TH Rosenheim stellte die Entwicklung eines digitalen Zwillings für ein echtzeit-basiertes Monitoring der Wert- und Stoffströme in der Fertigung zur Steigerung der Ressourceneffizienz vor. Frau Dr. Berger vom Fraunhofer IGCV zeigte unter anderem auf, wie mithilfe kognitiver Assistenzsysteme in einer vernetzten Produktion Materialverluste verringert werden können. Schließlich gewährte Herr Heller einen Einblick in die Praxis der Rieber GmbH, die beispielsweise über eine Modellierung und Auswertung ihrer Materialströme und Informationsflüsse Material einsparen konnten.
Die Nutzungsphase eines Produktes kann durch Ansätze wie beispielsweise eine Zweitnutzung und Reparaturen verlängert werden. Anregungen dazu erhielten die Teilnehmenden zum Abschluss der IPP-Veranstaltungsreihe am 13. Juli. Zunächst ging Frau Hipp von der Technischen Universität Berlin auf den Begriff Obsoleszenz ein und erörterte damit zusammenhängende Herausforderungen für Nachhaltigkeit und ein umfassendes Nachhaltigkeitsverständnis. Anschließend gab Frau Dr. Lanzl vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz eine übersichtliche Einführung über Inhalte und Wirksamkeit der Ökodesign-Richtlinie. Herr Büchle steht mit seinem Unternehmen AfB Social and green IT für Inklusion und Kreislaufwirtschaft und erklärte in seinem Vortrag, wie IT Geräte in barrierefreien Prozessschritten repariert und wiederverwendet werden können, um wertvolle Ressourcen einzusparen. Olaf Thiessies von der UTK Solution GmbH zeigte am Beispiel des Wundreinigers BlueLavage®, dass auch im medizinischen Bereich die Wiederverwendung von Produkten möglich ist und dadurch enorme Ressourcen- sowie CO2-Mengen eingespart werden können.
In allen Phasen des Produktlebenszyklus bieten sich Ressourceneinsparpotenziale, die über eine Integration aller am Produkt Beteiligten sowie eine intensive Kommunikation genutzt werden können.
Recycling Baustoffe – Herausforderungen, Chancen, Potenziale
Bau- und Abbruchabfälle machen den größten Abfallstrom in Bayern aus. Werden sie aufbereitet und als Recycling-Baustoffe (RC-Baustoffe) erneut eingesetzt, bleiben wertvolle Materialien im Stoffkreislauf erhalten und Primärrohstoffe werden geschont. Das Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern (REZ) führte eine dreiteilige virtuelle Veranstaltungsreihe zum Thema "Recycling Baustoffe – Herausforderungen, Chancen, Potenziale" durch, mit dem Ziel, die Akzeptanz dieser Baustoffe zu steigern.
Der erste Teil am 04.03.2021 widmete sich dem Thema "Warum Recycling-Baustoffe?". Dr. Simone Richler vom REZ ordnete die Thematik in den Kontext der Kreislaufwirtschaft ein und verwies auf gesetzliche Vorgaben und umweltpolitische Strategien, wie die Bayerische Ressourcenstrategie mit dem 7-Punkte-Plan.
Prof. Dr. Werner Lang von der TU München referierte anschließend über kreislauffähige Gebäude als Grundlage für zukunftsorientiertes Bauen. Dies bedingt unter anderem, dass Verbindungen zwischen Materialien lösbar konstruiert und somit die Materialien nach der Nutzungsphase gut zurückgewonnen werden können. Dem enormen Ressourcenverbrauch des Bausektors stellte er ein zukunftsfähiges Bauen mit positivem ökologischen Fußabdruck entgegen und schilderte Erfahrungen aus Pilotprojekten wie z. B. dem NEXUS-Haus.
Darauffolgend erläuterte Laurent Audergon von arv Baustoffrecycling Schweiz den erfolgreichen Einsatz der RC-Baustoffe anhand zahlreicher Schweizer Best-Practice-Beispiele aus dem Hochbau. Er betonte dabei die Notwendigkeit eines Selektiven Rückbaus und appellierte an die Mitwirkung aller Beteiligten zur Schließung der Baustoffkreisläufe.
Als gelungenen Abschluss der gut besuchten Veranstaltung präsentierte Michael Weiß von der Ettengruber Firmengruppe ein bayerisches Praxisbeispiel aus dem Tiefbau. Die Erfahrungen mit dem qualitätsgeprüften und zertifizierten Material beim Bau der Autobahnraststätte Fürholzen waren sehr positiv.
Im zweiten Teil am 11.03.2021 wurden Hürden besprochen, die bei der Verwendung von RC-Baustoffen gemeistert werden müssen.
Stefan Schmidmeyer vom Baustoff-Recycling Bayern e. V. konnte bestehende Vorurteile und Skepsis entkräften und darlegen, dass das geltende Bau-, Vergabe- und Abfallrecht sowie strenge Qualitätsprüfung und Zertifizierung die Voraussetzungen für einen sicheren Einsatz von RC-Baustoffen bieten. Der Baustoff Recycling Bayern e. V. vergibt seit Kurzem kein eigenes Qualitätssiegel mehr, sondern stützt sich auf das bundesweit einheitliche Qualitätssiegel QUBA.
Im Anschluss daran schilderte Frank Ruckdäschel vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr Schwierigkeiten und Lösungsansätze bei Ausschreibungen. Er beschrieb Möglichkeiten, RC-Baustoffe im Vergabeverfahren zuzulassen, zu fördern, zu werten oder zu fordern und erläuterte die rechtlichen Randbedingungen dazu.
Prof. Dr.-Ing. Andrea Kustermann von der Hochschule München schloss den ebenfalls gut besuchten zweiten Veranstaltungsteil mit dem Praxisbeispiel der Bayernkaserne ab. Gebäude bieten bei Selektivem Rückbau großes Potenzial als Rohstofflager. Außerdem präsentierte sie Forschungsergebnisse, die zeigen, dass ein Rezyklat-Anteil von 100 % der Gesteinskörnung in Beton prinzipiell möglich ist.
Die Veranstaltungsreihe endete am 18.03.2021 mit einem Ausblick in die Zukunft.
Thomas Fischer von der QUBA – Qualitätssicherung Sekundärbaustoffe GmbH veranschaulichte den Prüfprozess, der hinter dem neuen bundesweit einheitlichen Qualitätssiegel QUBA steckt. Dieses legt in Bayern die Anforderungen des bayerischen Leitfadens zum Recycling von Baustoffen zugrunde. Die Zertifizierung schafft Sicherheit und Vertrauen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Nutzung der Chancen und Potenziale für Sekundärrohstoffe im Bausektor.
Anschließend präsentierte Dr. Volker Thome vom Fraunhofer IBP das Verbundprojekt "BauCycle", das die Aufbereitung und Verwendungsmöglichkeiten von feinkörnigem Bauschutt untersucht. Bauschutt kann per Hyperspectral Imaging sortiert werden, wodurch aus einer von Störstoffen entfrachteten Bauschuttfraktion RC-Porenbeton hergestellt werden konnte.
Iryna Takser von der TU München stellte das Projekt einer Machbarkeitsstudie zur Rohstoffkartierung in Bayern vor. Damit soll der Grundstein für die Bestimmung zukünftiger Materialströme gelegt werden. Daraus kann abgeleitet werden, wann und wo welche wertvollen Rohstoffe des anthropogenen Lagers freigesetzt werden, die im Kreislauf gehalten werden sollen.
Zum Abschluss der gut besuchten Veranstaltung griff apl. Prof. Dr.-Ing. habil. Angelika Mettke von der BTU Cottbus-Senftenberg die Herausforderungen für RC-Baustoffe aus Imageproblemen, Qualitätszweifeln, fehlendem Wissen und fehlender Nachfrage auf. Sie stellte vor, wie beim Bau der Umweltstation Würzburg RC-Beton eingesetzt wurde, verwies auf die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand und forderte dazu auf, mit Pilotprojekten Transparenz und Akzeptanz zu schaffen. So können in Zukunft Stoffkreisläufe im Bausektor geschlossen werden.