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Software für Umweltmanagement und betrieblichen Umweltschutz – eine „offene Link-Liste“

Quelle: oekom Verlag "Der Umweltbeauftragte"; BITKOM; Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Die Link-Liste

Die vom Bayerischen Landesamt für Umwelt veröffentlichte Übersicht soll einen Überblick über Softwarelösungen zum Umweltmanagement und betrieblichen Umweltschutz bieten. Diese werden oft als betriebliche Umweltinformationssysteme (BUIS) bezeichnet. Viele dieser Lösungen können ebenso für die Bereiche Ökobilanzierung, Nachhaltigkeitsmanagement und Berechnung des Carbon-Footprint eingesetzt werden. Auch sind einige BUIS modular aufgebaut, so dass verschiedene Funktionen individuell für Unternehmen hinzugefügt oder weggelassen werden können.

In der Tabelle ist die Bezeichnung der jeweiligen Software aufgeführt. Daneben befindet sich eine kurze Erklärung zur Leistung der Software sowie eine Internetadresse zu weiterführenden Informationen.

Die alphabetische Liste ist als „offene Link-Liste“ konzipiert. Weitere Anbieter oder Produkte nehmen wir gerne auf.

Was sind betriebliche Umweltinformationssysteme (BUIS)?

BUIS unterstützen Unternehmen beim aktiven und effektiven betrieblichen Umweltschutz. Sie leisten eine Hilfestellung bei der Planung, Steuerung und Kontrolle von Umweltaufgaben. BUIS können auch für Unternehmen von Nutzen sein, die bereits ein Umweltmanagementsystem (UMS) implementiert haben. Die Vielzahl heterogener Daten, die in einem UMS anfallen, können durch betriebliche Umweltinformationssysteme gesammelt, analysiert und interpretiert werden. Auch die Erhöhung der Rechtssicherheit bezogen auf umweltspezifische Daten wird durch einige BUIS geleistet.
Neben dem herkömmlichen Erwerb und der Installation eines BUIS am Unternehmensstandort, stehen einige BUIS auch als „Software as a Service“ (SaaS) zur Verfügung. Bei dieser Form des Erwerbs wird die Software vom Anbieter betrieben und vom Anwender-Unternehmen als Dienstleistung genutzt.

Welche Vorteile können BUIS einem Unternehmen bieten?

  • Unterstützung beim aktiven und passiven Umweltschutz:
    • Passiver Umweltschutz: Aufgaben, die von außen an das Unternehmen herangetragen werden, wie z. B. gesetzliche Auflagen, Gefahrstoffdaten oder Emissionskontrollen. BUIS sorgen hier für die Sicherstellung der Rechtskonformität. Auch die externe oder interne Umweltberichterstattung wird durch BUIS erleichtert bzw. erstellt.
    • Aktiver Umweltschutz: Durch die Datenerfassung der BUIS, z. B. für den Energie- und Ressourcenverbrauch, werden Einsparpotenziale aufgedeckt. BUIS unterstützen außerdem das Energie- und Stoffstrommanagement, die Ökobilanzierung sowie die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

  • Kostenreduktion durch Einsparungen von Ressourcen, Emissionen sowie durch verminderte Koordinationskosten in der Datenerfassung und der Berichterstattung
  • Arbeitserleichterung
  • Automatische Datenverarbeitung
  • Revisionssicherheit sorgt für eine erhöhte Transparenz und trägt somit zur erhöhten internen und externen Vertrauenswürdigkeit der Daten bei.
  • Zeitersparnis
  • Flexibilität
  • Effiziente Aufgabengestaltung im Bereich des Umweltmanagements
  • Controlling und Performance-Management im Bereich der Nachhaltigkeit

Wo und wie können BUIS eingesetzt werden?

  • Beschaffung – Material und Energie werden optimal für den Fertigungsprozess bereitgestellt, Material- und Ergebnisdaten werden erfasst und ausgewertet. Die Daten können für die spätere Erstellung einer Umweltbilanz genutzt werden.
  • Produktion – lückenlose Erfassung und Analyse von Daten zu Materialbedarf, Terminen und Kapazitäten zur Verminderung von Abfällen, Ausschüssen und Rückständen. Auch Energie- und Materialeinsparungen können so erreicht werden. Die Daten werden ausgewertet und zur Optimierung von Abläufen in der Produktion herangezogen.
  • Energie- und Stoffstrommanagement (ESSM) – Abbildung komplexer Fertigungsstrukturen und ihrer zugrunde liegenden Daten. Auch Energie- und Materialeinsparpotenziale werden so aufgedeckt. Die Daten dienen als Grundlage für die Erstellung einer ökologischen Produktbilanz und des daraus resultierenden CO2-Fußabdrucks.
  • Vertrieb – Regulierung von Daten und Mengen durch BUIS. Außerdem werden effiziente Touren geplant sowie optimale Auslastungen von Ladeeinheiten und Transportmitteln erstellt.
  • Innerbetriebliche Entsorgung – Erstellung von Gefahrstoffdatenbanken und Einsatz spezieller Recycling-BUIS zur Einhaltung von Recyclingquoten.

Wie sollten BUIS im Unternehmen eingeführt werden?

Der erfolgreichen Einführung von BUIS in ein Unternehmen kommt ein besonders hoher Stellenwert zu, da die Komplexität der Softwareeinführung häufig unterschätzt wird. Aus diesem Grunde sollten noch vor der Beschaffung einer BUIS einige wichtige Schritte befolgt werden. Eine mögliche Vorgehensweise wäre dabei wie folgt:
  • Anforderungsanalyse und Prozessoptimierung: Analyse und Dokumentation der spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens. Dabei sollten Informationen der operativen Anwender, des mittleren Unternehmensmanagements sowie der Kunden eingeholt werden.
  • Erstellung eines Lastenheftes: Aus den Ergebnissen der Analysen und Optimierungsverfahren wird ein Lastenheft erstellt. Dieses wird an den Softwarelieferanten weitergegeben und stellt die Grundlage für die zu erfüllenden Leistungen dar.
  • Übersicht erstellen: Schaffung von Transparenz bezüglich möglichst aller am Markt befindlichen BUIS-Produkte.
  • Auswahl einer BUIS: Anhand der Kriterien des Lastenheftes werden die von den Anbietern erstellten Pflichtenhefte beurteilt. Dabei wird die tatsächliche Funktionsabdeckung der relevanten Produkte für die zu bearbeitenden Aufgaben untersucht.
Zur optimalen Anwendung sollte nach der Auswahl einer geeigneten BUIS eine Schulung der Anwender erfolgen. Die Schulungen werden meist von den Anbietern in unterschiedlichem Umfang und für verschiedene Anwender angeboten.