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Neue Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes: Mit dem digitalen Produktpass zu mehr Wiederverwertung von Faserverbundwerkstoffen.

Quelle: UBA

Freizeit- oder Sportaktivitäten auf dem Wasser und zu Luft sind beliebt: über 480.000 Sportboote, eine Million Kanus, 10.000 Motorsegler und Segelflugzeuge sowie 8.000 motorisierte Leichtflugzeuge gibt es in Deutschland. Doch wie sieht es am Ende der Nutzungslebensdauer mit den Geräten aus?

„Im Bereich der Faserverbundwerkstoffe fehlen derzeit noch Konzepte zur Wiederaufbereitung. Wertstoffe gehen verloren“, betont Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA). Ursachen finden sich darin, dass die bisherigen Verfahren der Abfallwirtschaft meist ungeeignet und für eine individuelle Aufbereitung die Kapazitäten unzureichend sind. Eine Wiederaufbereitung ist also bisher unwirtschaftlich. Hier soll der digitale Produktpass Abhilfe schaffen – so das Ergebnis einer neuen Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes.

Der digitale Produktpass enthält Daten (aus allen Phasen des Produktzyklus) eines Produktes zu seinen Komponenten, Materialien, chemischen Substanzen sowie auch Informationen zur Reparierbarkeit, zu Ersatzteilen oder einer fachgerechten Entsorgung.

Mit seinen individualisierten und zweckgerichteten Informationen können Reparatur, Wiederverwendung und Recycling eines Produkts und seiner Komponenten gefördert werden. Dadurch werden Ressourcen geschont und die Kreislaufwirtschaft gestärkt. Denn vor allem die in Sportbooten, Leichtflugzeugen sowie bestimmten Freizeitgeräten (Fahrräder, Skier und Musikinstrument) enthaltenen Faserverbundwerkstoffe (FVW) sind langlebig, werthaltig und eignen sich für die Vorbereitung zur Wiederverwendung oder das Recycling.

Die Daten aus dem digitalen Produktpass bieten nicht nur praktische Informationen für den Betrieb, die Wartung und das Recycling, sondern erlauben auch die Erfassung und Lenkung von Mengen- und Stoffströmen sowie das Lösen logistischer Optimierungsaufgaben und viele weitere Möglichkeiten. Die Digitalisierung bietet somit ein großes Potenzial für das Recycling.