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Nachhaltigkeitsstrategien – Nachhaltiges Wirtschaften für Europa, Deutschland und Bayern

Quelle: StMUV, Bundesregierung, EU, Bertelsmann Stiftung

Vor rund vierzig Jahren wurden mit der Agenda 21 der Vereinten Nationen (UN) erstmals globale Nachhaltigkeitsziele festgelegt. Seitdem wird das entwicklungs- und umweltpolitische Aktionsprogramm stetig erweitert und zuletzt um die internationale Agenda 2030 und deren Sustainable Development Goals (SDGs) ergänzt. Die Umsetzung erfolgt auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene. Dafür werden von der EU, der Bundesregierung und den Ländern sogenannte Nachhaltigkeitsstrategien entworfen. Der Umwelt- und Klimapakt und das Infozentrum UmweltWirtschaft (IZU) sind dabei ein Teil des Maßnahmenpakets der bayerischen Strategie.

Nachhaltiges Wirtschaften auf Basis der Nachhaltigkeitsstrategien

Die Umsetzung dieser Nachhaltigkeitsstrategien ist heutzutage relevanter denn je, um unter anderem dem Klimawandel und der Umweltverschmutzung entgegen zu wirken. Zwei wichtige Faktoren sind die soziale und die wirtschaftliche Dimension. Unternehmen tragen als Produzierende und Dienstleistende eine entscheidende Verantwortung für die nachhaltige Entwicklung. Sowohl auf europäischer als auch auf nationaler und auf regionaler Ebene sind daher wirtschaftsrelevante Abschnitte in den Strategien enthalten, die im Folgenden kurz vorgestellt werden.

Europäische Nachhaltigkeitsstrategie

Mit der Lissabonner Strategie wird im Jahr 2000 die erste europäische Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Im Jahr 2001 folgt daraufhin die EU-Strategie zur nachhaltigen Entwicklung, die 2006 überarbeitet wird. Sie ist seitdem richtungsweisend für die deutsche und die bayerische Nachhaltigkeitsstrategie und beinhaltet ökonomische, soziale und ökologische Dimensionen. Ein starker Fokus auf eine nachhaltige Wirtschaft schafft schließlich die Verabschiedung der Europa-2020-Strategie im Jahr 2010. Wirtschaftsinstrumente sollen dabei so genutzt werden, dass Umweltschutz und intelligentes Wirtschaftswachstum vereint werden. Auf Europäischer Ebene geben seit 2015 zudem die globalen Nachhaltigkeitsziele mit den 17 SDGs der UN neue Impulse. Sie sind wiederum Teil der UN Agenda 2030, die einen globalen Handlungsrahmen vorgibt und somit auch für Europa prägend ist.

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie

Die Nachhaltigkeitsstrategie Deutschlands wurde 2002 entworfen und seit 2004 regelmäßig überarbeitet. Sie enthält konkrete Ziele, die sich an den europäischen und internationalen Strategien orientieren und anhand klar definierter Indikatoren gemessen werden. Die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie wurde 2018 zuletzt aktualisiert und 2020 erneut weiterentwickelt. Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft wurden mit in den Prozess eingebunden. Die Strategie enthält nun sechs „Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung“. Die Prinzipien sind der Kompass für das politische Handeln von Bund und Länder. Die Stärkung einer nachhaltigen Wirtschaft ist einer diese sechs zentralen Punkte. Soziale und ökologische Komponenten, aber auch der Fokus auf ein qualitatives und kein quantitatives Wachstum sind dabei elementar. Der Staat setzt den Rahmen und gibt die Impulse und die Unternehmen übernehmen vermehrt Verantwortung (Corporate Social Responsibility). Sie sollen sich dafür zu nutzbringenden Netzwerken verbinden und sich am Klimaschutzprogramm 2030 beteiligen. Zudem sollen Maßnahmen zur Material- und Energieeffizienz umgesetzt und die Förderung von neuen Technologien ausgebaut werden. Die Strategie setzt sich auch dafür ein, dass Unternehmen ihrer Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt entlang der gesamten Liefer- und Wertschöpfungsketten nachkommen.

Bayerische Nachhaltigkeitsstrategie

Die internationalen und nationalen Strategien werden auch auf Ebene der Bundesländer umgesetzt. Die Bayerische Nachhaltigkeitsstrategie wurde unter Einbezug der Öffentlichkeit erarbeitet, im Jahr 2013 veröffentlicht und 2017 überarbeitet. Ein Kapitel der Bayerischen Nachhaltigkeitsstrategie beschäftigt sich mit nachhaltiger Wirtschaft und nachhaltigem Konsum. Auch hier sind ein qualitatives Wachstum und die nachhaltige Produktion Kernziele. Folgende Ziele wurden zudem verankert:
  • Innovationskraft der bayerischen Wirtschaft erhöhen, Investitionsquoten erhalten und die Etablierung Bayerns als eine der innovativsten Regionen der Welt.
  • Bayerns Wirtschaft auf allen Zukunftsfeldern der Hochtechnologie an der Spitze des Fortschritts etablieren, den Anteil grüner Technologien erhöhen.
  • Position Bayerns als Wachstumsspitzenreiter mit einer nachhaltigen Dynamik ausbauen.
  • Position kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) auf den Wachstumsmärkten der Welt sichern und ausbauen.
  • Nachhaltige Entwicklung in allen Landesteilen durch Arbeitsplätze, Wirtschaftskraft und leistungsfähige mittelständische Betriebe sichern.
  • Verbraucher und Verbraucherinnen in ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung stärken und das Konsumverhalten langfristig ändern.
Entsprechende Maßnahmen sind beispielsweise die Förderung der Entwicklung im ländlichen Raum, die Stärkung der Verbraucherverantwortung und innovations- und technologiepolitische Impulse. Im Fokus für das Erreichen der Ziele steht zudem die Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft. KMU sollen dabei speziell gefördert werden. Im Rahmen des Umwelt- und Klimapakts Bayern unterstützt Sie das IZU auf seiner Website bei der praktischen Umsetzung dieser Ziele. Dafür gibt es speziell entwickelte Handlungshilfen und Arbeitsmaterialien im Online-Tool "Nachhaltigkeitsmanagement für KMU".