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Energieeffizienznetzwerke – Viele Vorteile für Unternehmen

Quelle: LfU, DIHK, StMWi, BMUB, IHK Schwaben

In fast jedem Unternehmen kann Energie eingespart werden. Mit zum Teil geringen Investitionen erlauben es rentable Techniken erhebliche Kosten einzusparen und dabei zusätzlich das Klima zu schützen. Viele Möglichkeiten werden jedoch oft nicht erkannt oder sind für KMU auf den ersten Blick zu aufwendig. In diesem Fall können Energieeffizienz-Netzwerke hilfreich sein.

Seit 2014 läuft eine Initiative der Bundesregierung in Kooperation mit der Wirtschaft zur Gründung von Energieeffizienz-Netzwerken. Innerhalb der Netzwerke können sich Unternehmen untereinander und mit Experten austauschen. Sie erhalten praktisch umsetzbare Tipps mit denen die Energieeffizienz gesteigert und so potenzielle Energiekosten gesenkt werden. Anfang 2021 wurde die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke (IEEN) aktualisiert und umbenannt. Die neue, erweiterte „Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke“ (IEEKN) bündelt die Themen Energiewende, Klimaschutz und Nachhaltigkeit und läuft bis zum Dezember 2025. Der Fokus liegt weiterhin auf der Energieeffizienz, neben den Energiesparzielen können jedoch nun auch CO2-Einsparziele angemeldet werden.

Die Vorteile der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke für Unternehmen

  • Individuelle Beratung: Vor-Ort-Begehung und Datenerhebung durch energietechnische Berater mit hoher Fachkompetenz zur Identifizierung der wesentlichen Einsparpotenziale.
  • Synergieeffekte: Die Netzwerkarbeit ermöglicht es, gemeinsam erarbeitete Lösungen für den eigenen Betrieb zu adaptieren. Such- und Entscheidungskosten können so reduziert werden.
  • Überblick und Transparenz über den Energie-Verbrauch und CO2-Emissionen im Unternehmen.
  • Kontinuierlicher Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen und Akteuren.
  • Stärkung der Wettbewerbsposition: Ein geringerer Energieverbrauch führt zu geringeren Energiekosten.
  • Wesentliche Voraussetzungen auf dem Weg zur Zertifizierung des Energiemanagementsystems gemäß ISO 50001 werden erfüllt.
  • Steigerung der Mitarbeitermotivation und -kompetenz.
  • Imagegewinn: Energie und CO2- Einsparungen zeigen einen aktiven Beitrag des Unternehmens zum Klimaschutz.

Kosten für teilnehmende Unternehmen

Die Teilnahme an der Initiative an sich ist für alle kostenlos. Allerdings können bei der Umsetzung Kosten anfallen, wie beispielsweise Gebühren für den Energieberater oder den Moderator. Ob sich die Einrichtung von oder Beteiligung an einem Energieeffizienz-Netzwerk lohnt, hängt nicht von der Firmengröße, sondern von den Energiekosten eines Unternehmens ab. Liegen diese im Jahr über 150.000 €, empfiehlt sich eine Teilnahme in jedem Fall. Besonders lukrativ ist die Teilnahme für Unternehmen, die seit November 2015 unter die Energieaudit-Pflicht fallen.

Für größere Betriebe mit Energiekosten über 500.000 € pro Jahr ergeben sich durchschnittliche Kosten von 4.500 € bis 7.000 € pro Betrieb und Jahr. Für kleinere Betriebe mit Energiekosten geringer als 500.000 € pro Jahr fallen durchschnittliche Kosten von 1.000 € bis 2.500 € an. Etliche Förderprogramme helfen dabei vor allem KMUs bei einer profitablen Umsetzung.

Aktiv werden – Möglichkeiten und Hilfestellungen für interessierte Unternehmen

Interessierte Unternehmen können mit der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) oder mit Unternehmen in ihrer Region in Kontakt treten, um den Beitritt zu einem bestehenden Netzwerk oder die Gründung eines neuen Netzwerks in die Wege zu leiten. Auf der IEEKN-Webseite finden Sie eine Schritt für Schritt Anleitung für die Gründung, nützliche Formulierungshilfen und eine Auflistung der Förderprogramme. Zudem finden Sie dort eine Übersicht sämtlicher Ansprechpartner und Kontakte aus Wirtschaftsverbänden und -organisationen.

So funktionieren die Energieeffizienz-Netzwerke

Die Arbeit im Energienetzwerk gliedert sich in mehrere Phasen und erstreckt sich über eine Laufzeit von in der Regel zwei bis drei Jahren. Die einzelnen Schritte im Überblick:
  • Jedes Netzwerk besteht in der Regel aus acht bis fünfzehn (mindestens jedoch fünf) Unternehmen. Diese können aus einer, aber auch aus verschiedenen Branchen stammen.
  • Zu Beginn wird für jedes Unternehmen des Netzwerks eine Potenzialanalyse zur Steigerung der Energieeffizienz durchgeführt. Hier bietet es sich an, auf bestehende Energiemanagementsysteme zurückzugreifen. Andernfalls wird die Analyse von einem qualifizierten Energieberater (aus dem Unternehmen oder extern) durchgeführt.
  • Ausgehend von der Potenzialanalyse setzt sich jedes Unternehmen ein eigenes, freiwilliges Einsparziel. Aus den kumulierten Zielen aller beteiligten Unternehmen wird das Einsparziel für das Netzwerk insgesamt festgelegt.
  • In regelmäßig stattfindenden Treffen werden untereinander und gegebenenfalls mit externen Fachleuten Themen und Entwicklungen der Energieeffizienz diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. Diese Expertenrunden bilden die Grundlage für die einzelnen Unternehmen, Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen zu beschließen.
  • Abschließend werden die Einsparungen im Netzwerk erfasst und Verifizierungen in Form von Stichproben durch wissenschaftliche Institute vorgenommen. So wird ein zuverlässiges Monitoring gewährleistet.

Bayerische Energieeffizienz-Netzwerke

Um Betriebe in Bayern bei der Verbesserung ihrer Energieeffizienz besser unterstützen zu können, hat das Wirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit Spitzenverbänden der Wirtschaft sowie Fachverbänden die Bayrische Energieeffizienz-Netzwerkinitiative BEEN-i gestartet. Im Jahr 2020 sind bereits in 60 bayerischen Netzwerken über 450 Betriebe vernetzt. Die Initiative BEEN-i wurde in diesem Jahr ebenfalls verlängert. Über eine interaktive Karte können Sie bestehende Netzwerke in Bayern finden.

Eine weitere regional ausgerichtete Maßnahme neben BEEN-i ist das Regionale Netzwerken für Energieeffizienz, kurz REGINEE-Netzwerk, des Bundesverbands der Energieabnehmer. Hier werden Netzwerke in der Region unterstützt und Netzwerktreffen organisiert.