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Umweltkennzahlen

Quelle: UBA, BMUV

Umweltkennzahlen verdichten umfangreiche Umweltdaten zu aussagekräftigen und vergleichbaren Schlüsselinformationen. Eine wesentliche Funktion von Umweltkennzahlen ist die interne Ermittlung von Schwachstellen und Optimierungspotentialen. Durch Vergleiche können ökologische Verbesserungsmöglichkeiten aufgedeckt werden, die sich oftmals auch ökonomisch rechnen.

Wofür können Umweltkennzahlen genutzt werden?

Dem Prinzip „you can’t manage what you don’t measure“ folgend, sind Umweltkennzahlen ein bedeutender Teil des Umweltmanagements. Kennzahlen bieten die Grundlage für die interne Steuerung und Verbesserung des ökologischen Wirkens eines Betriebs. Sie stellen ein wichtiges Instrument dar, um Umweltziele abzuleiten und zu verfolgen. Auch in der Nachhaltigkeitsberichterstattung, wie bei ISO 14001, ISO 50001 oder EMAS, sind sie überaus hilfreich, um Angaben sinnvoll und vergleichbar zu gestalten.

Auswahl von Umweltkennzahlen

Hat ein Betrieb die für ihn wesentlichen Umweltaspekte identifiziert, sollten dazu passende Umweltkennzahlen ausgewählt bzw. entwickelt werden. Dieser Prozess ist mehrstufig und komplex. Es sollte auf Aktualität, Vollständigkeit, Ausgewogenheit, Vergleichbarkeit, Kontinuität und Klarheit geachtet werden.

Klassen von Umweltkennzahlen

Betriebe können nach der ISO 14031 zwischen drei Klassen von Umweltkennzahlen unterscheiden: Umweltleistungskennzahlen, Umweltmanagementkennzahlen und Umweltzustandskennzahlen.

  1. Operative Umweltleistungskennzahlen stellen die Auswirkungen einer Organisation auf die Umwelt dar. Beispiele sind Kennzahlen, die als Eingangsgrößen Stoff- und Energiemengen (z.B. Material, Wasser oder Energie) und als Ausgangsgrößen Abfallaufkommen oder Abwasserverbrauch angeben, die notwendig sind, um ein Produkt herzustellen oder eine Dienstleistung zu erbringen. Für KMU reicht es meist aus, sich zunächst nur auf Umweltleistungskennzahlen zu konzentrieren, da hier erfahrungsgemäß die größten Potentiale für ökologische und ökonomische Einsparpotentiale liegen.

  2. Managementleistungskennzahlen geben Aufschluss über die Leistung des Umweltmanagements einer Organisation und über die Aktivitäten, die realisiert werden, um die Umweltleistung einer Organisation zu verbessern. Zum Beispiel die Anzahl der Schulungen im Umweltschutzbereich, die Überwachung von Rechtsvorschriften und der Umsetzungsstand von Umweltzielen.

  3. Umweltzustandskennzahlen informieren über den unternehmensexternen Zustand der Umwelt. Kennzahlen in diesem Bereich können zum Beispiel der Landbesitz in Gebieten mit hoher Biodiversität oder in geschützten Gebieten sein, die Wassergüte in nahegelegenen Gewässern oder die regionale Luftqualität. Umweltzustandskennzahlen sind vor allem für solche Organisationen relevant, die aufgrund ihrer Tätigkeit einen großen Einfluss auf den Zustand der Umwelt haben.

Weitere Einteilungen

Außer in die oben genannten Klassen können Umweltkennzahlen auch in mehrere Arten unterteilt werden. In der Praxis können Organisationen je nach Art verschiedene Informationen über ihre Umweltleistung einholen. Dabei können die Kennzahlen nach Prozessen, Standorten oder auch Organisationseinheiten eingeteilt werden. Kennzahlen können mengen- oder kostenbezogen sein. Außerdem kann eine Einteilung in absolute und relative Kennzahlen vorgenommen werden. Die Erhebung absoluter Basisdaten ist von großer Bedeutung, wenn eine Organisation festlegen möchte, welche Geschäftstätigkeit bedeutende Umweltauswirkungen hat. Relative Kennzahlen sind absolute Kennzahlen, die in ein Verhältnis zu Bezugsgrößen gesetzt werden. Aussagekräftige relative Kennzahlen ermöglichen es, die umweltrelevante Unternehmensleistung unabhängig von absoluten Verbrauchsschwankungen zu beurteilen und machen so inner- und zwischenbetriebliche Vergleiche möglich.