Umweltpakt Bayern

Logo Umweltpakt Bayern - Über uns
Infozentrum UmweltWirtschaft - IZU
 

Nachhaltigkeitsberichterstattung mit der Global Reporting Initiative – Ziele, Inhalt und Nutzen

Quelle: GRI

Die Global Reporting Initiative (GRI) ist eine gemeinnützige Stiftung mit einer Vielzahl beteiligter Partner. Sie wurde 1997 durch CERES und UNEP gegründet und versteht sich als kontinuierlicher Dialogprozess zwischen Unternehmen, Universitäten, staatlichen Organisationen und vielen weiteren Gruppen. Der GRI-Leitfaden zählt weltweit zu den bekanntesten Richtlinien für Nachhaltigkeitsberichte. Auch für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stellt die GRI einen nützlichen Rahmen für die freiwillige Berichterstattung dar.

Ziel der GRI Standards

Durch die Global Reporting Initiative soll die Nachhaltigkeitsberichterstattung zur gängigen Praxis gemacht werden. Ziel ist eine nachhaltige globale Wirtschaft, in der Organisationen ihre ökonomische, ökologische und soziale Leistung und den entsprechenden Auswirkungen verantwortungsbewusst verwalten und transparent darüber berichten können. Die GRI gibt dabei Prinzipien der Berichterstattung vor und hilft bei der Erfüllung der Anforderungen an den Inhalt und die Qualität.
Die Kriterien der GRI lauten:
  • Genauigkeit
  • Ausgewogenheit
  • Verständlichkeit
  • Vergleichbarkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Aktualität
Sie werden durch die Einbindung von Stakeholdern, dem Nachhaltigkeitskodex, der Wesentlichkeit und der Vollständigkeit beurteilt.

Inhalt, Struktur und Nutzen der GRI Standards

Neben Daten zum Unternehmen wie Name, Produkt oder Dienstleistungen, Hauptsitz, Struktur, Rechtsform, Größe und Ansprechpartner setzt sich das Rahmenwerk aus vier Standards zusammen:
  • Allgemeine Prinzipien der Berichterstattung, kontextbezogene Infos, Offenlegung des Managementansatzes für Nachhaltigkeitsaspekte
  • Indikatoren für ökonomische Themen
  • Ökologische Leistungsindikatoren
  • Gesellschaftliche Leistungsindikatoren (Arbeitspraktiken & Menschenwürdige Beschäftigung, Menschenrechte, Gesellschaft, Produktverantwortung)
Insgesamt werden 33 Standardmodule mit rund 120 Indikatoren bereitgestellt, an denen sich Ihr Unternehmen orientieren kann. Durch die Aufgliederung in einzeln bearbeitbare Teilbereiche muss nicht zwangsläufig der gesamte Standard über- oder erarbeitet werden. Vor allem für KMU ist das von Vorteil, da nicht immer alle Aspekte und Indikatoren dieser Berichterstattung relevant sind. Stattdessen dienen sie so als nützliche Hilfestellung, um beispielsweise eine Wesentlichkeitsanalyse zu erstellen. Neben den Leitfäden der GRI gibt es verschiedene Off- und Online-Instrumente, die Unternehmen zusätzlich unterstützen. So gibt es beispielsweise zertifizierte Software und Tools auf der Webseite der GRI, die die Berichterstattung erleichtern. Über das deutsche Global Compact Netzwerk gelangen Sie zudem an Werkzeuge, die speziell KMU bei der Berichterstattung unterstützt.

Kennzeichnung

Die GRI vergibt eine Reihe von Kennzeichnungen. Diese können verwendet werden, um zu bestätigen, dass eine oder mehrere GRI-Dienstleistungen erfolgreich abgeschlossen wurden. Diese Kennzeichnungen dürfen nur in Überweinstimmung mit den Richtlinien der Organisation verwendet werden.

Meinungen

Im Rahmen der EU-Studie IMPACT hat das Öko-Institut e.V. diverse Maßnahmen zu Nachhaltigkeit untersucht. Die GRI sei demnach ein guter, aber noch nicht ausreichender Ansatz, der Unternehmen dabei hilft, die relevanten Maßnahmen auszuwählen und deren Wirkung zu bewerten. Das BMAS bewertet die GRI in dem Kurzgutachten CSR-Instrumente als einen weltweit anwendbaren Leitfaden.

Weitere Standards der Nachhaltigkeitsberichterstattung

Neben den GRI Standards existiert noch eine Reihe anderer Standards und Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, wie beispielsweise der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK), das Green House Gas Protokoll (GHG) oder der Global Compact der UN.