Umweltpakt Bayern

Logo Umweltpakt Bayern - Über uns
Infozentrum UmweltWirtschaft - IZU
 

Doppelte Wesentlichkeitsanalyse: Wie funktioniert eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse und was bringt sie meinem Unternehmen?

Antwort von: LfU

Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse kann offenlegen, welche zentralen Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte in Ihrem Unternehmen am einfachsten gesteuert werden können. Mithilfe der Analyse wird eine Matrix erstellt, die aufzeigt, welche Themen und Arbeitsfelder für Ihr Unternehmen und Ihre Stakeholder am relevantesten sind. Mit anderen Worten: sie hilft dabei, die Lösung besonders dringender Probleme in den Fokus zu rücken.

Wie funktioniert die Erstellung einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse?

Ziel der Datenerhebung im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse ist die Offenlegung der zentralen Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte in Ihrem Unternehmen. Die Daten für die Herausarbeitung dieser Punkte erfolgt in Zusammenarbeit mit Ihren Stakeholdern, also zum Beispiel Mitarbeiterinnen, Gesellschaftern, Management, Kunden, zuliefernden Betrieben, Investorinnen, Kommunen, NGOs und Expertinnen. Methoden, die für die Erfassung angewandt werden sind beispielsweise Umfragen, Interviews, Online-Befragungen, Workshops und Gespräche mit relevanten Personen. Folgende Schritte der Umsetzung gibt es dabei:
  • Festlegung der Anspruchsgruppen und der Rahmenbedingungen, wie ökologischen, sozioökonomischen und politischen Besonderheiten des Umfelds, in dem Ihr Unternehmen tätig ist
  • Erstellung eines Umsetzungsplans
  • Ermittlung der Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte und der Chancen und Risiken aus allen Perspektiven (Inside-Out- und Outside-In-Perspektive) durch ausgewählte Methoden
  • Analyse der Ergebnisse, Erstellung der Wesentlichkeitsmatrix und Abschätzung des Potenzials
  • Sinnvolle Nutzung, Präsentation und Veröffentlichung der Wesentlichkeitsanalyse und –matrix
  • Auffrischung und Wiederholung nach ungefähr 3 bis 4 Jahren

Weshalb sollte ich eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchführen?

Unternehmen, die von der CSRD-Richtlinie betroffen sind, müssen gesetzlich vorgeschrieben eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchführen. Zudem wird sie von der GRI und dem DNK innerhalb der nichtfinanziellen Berichterstattung aufgegriffen. Doch auch für KMU ist die doppelte Wesentlichkeitsanalyse ein nützliches Instrument. Sie kann helfen, ökonomische, ökologische und soziale Auswirkungen abzuschätzen um Verbesserungen für die Nachhaltigkeit und die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens zu erreichen. Folgende positive Aspekte können sich ergeben:
  • Aufdecken wesentlicher Themen, der Chancen und der Risiken Ihres Unternehmens
  • Vorbeugen von Betriebsblindheit durch den aktiven Austausch
  • Verbesserte Informationslage für strategische und operative Entscheidungsfindungen
  • Möglichkeit zur Prozessoptimierung und zur Produkt- und zur Serviceinnovationen
  • Erhöhung der Glaubwürdigkeit und der Transparenz
  • Effektiverer und zielbringenderer Einsatz personeller und finanzieller Kapazitäten
  • Grundlage für die Umweltberichterstattungen, für gesetzliche Vorgaben und die Erfüllung von Reporting-Standards (beispielsweise CSRD-Reporting)
  • Argumentationsgrundlage für die „Licence to operate“, also die gesellschaftliche Akzeptanz Ihres Unternehmens
Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse soll identifizieren, welche Auswirkungen das Unternehmen auf die Umwelt hat und auch welche Auswirkungen die Umwelt auf das Unternehmen hat. Die Frage, ob offen gelegte Probleme durch eigenes Handeln gelöst werden können, soll beantwortet werden, um dann an den richtigen Stellen aktiv zu werden. Die abschließenden Berichte sollen knapp gehalten werden, um sowohl als Unternehmen, als auch als externer Leser die relevanten Themen sofort zu erkennen.