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Ressourcenschutz ist Klimaschutz

Weltweit werden genauso viele Treibhausgase bei der Produktion von Gütern und Waren emittiert, wie in den Sektoren Landwirtschaft, Landnutzung und Forstwirtschaft zusammengenommen. Der Anteil klimaschädlicher Treibhausgas-Emissionen, der auf die Herstellung von Materialien zurückzuführen ist, stieg zwischen 1995 und 2015 weltweit von 15 % auf 23 %.
Seit 1990 konnten die Treibhausgas-Emissionen vermindert werden und zwar von 1.242 Mio. t Gesamt-Emissionen (1990) auf 762 Mio. t Gesamt-Emissionen (2021). Jedoch ist das Reduktionsziel von 438 Mio. t Gesamt-Emissionen bis 2030 noch nicht erreicht. Die Gesamtindustrie (Industrieprozesse und verarbeitendes Gewerbe) ist nach der Energiewirtschaft die zweitgrößte Quelle von Treibhausgasen und Luftschadstoffen. Das verarbeitende Gewerbe trägt insbesondere durch die Metallindustrie (z. B. Eisen- und Stahlproduktion), die chemische Industrie (Herstellung von Grundchemikalien) und die Herstellung mineralischer Produkte (z. B. Zement) in hohem Maße zum CO2-Ausstoß bei.
In der effizienten Nutzung von Materialien und Rohstoffen liegt ein enormes Potenzial für die Einsparung von Treibhausgas-Emissionen und damit für das Gelingen der weltweiten und nationalen Klimaschutzziele. Ressourcenschutz ist Klimaschutz!
Was ist eine Treibhausgas-Bilanz für Unternehmen und wie wird sie erstellt?
Werden Rohstoffe und Materialien im Unternehmen effizient genutzt, kann der Ausstoß von Treibhausgasen reduziert und auf diese Weise ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Mithilfe einer Treibhausgas-Bilanz können diejenigen Rohstoffe, Materialien und Verfahren mit den größten Treibhausgas-Emissionen identifiziert werden. Anschließend kann gezielt an deren Reduzierung gearbeitet werden. Denn weniger Treibhausgas ist ein Mehrwert fürs Klima.
Viele Unternehmen haben dies bereits erkannt und bilanzieren zum Beispiel ihren CO2-Fußabdruck nach dem Greenhouse Gas Protocol. Weitere Standards wie ISO 14064 bauen auf diesem auf.
Für einen ersten Überblick eignet sich zum Beispiel das leicht verständliche und kostenlose Tool ecocockpit (ein Angebot der Effizienz-Agentur NRW). Damit können Sie folgende Emissionen Ihres Unternehmens berechnen, wie auch die nachstehende Grafik 1 veranschaulicht
- Ihre Scope 1 Emissionen: Alle direkten Emissionen, die innerhalb Ihres Unternehmens durch stationäre und mobile Anlagen aber auch durch flüchtige Gase verursacht werden.
- Ihre Scope 2 Emissionen: Alle indirekten Emissionen, welche durch die bezogene Energie entstehen. Diese sind leicht über den Energieverbrauch zu erfassen.
- Ihre Scope 3 Emissionen: Indirekte Emissionen, die Teil der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette sind.
Diese Emissionen sind vor allem bei komplexen Wertschöpfungs- und Lieferketten schwerer zu erfassen und die Transparenz von Stakeholdern ist hierbei notwendig.
Die Treibhausgas-Bilanz liefert einen wichtigen Ansatzpunkt, um die stärksten Emittenten zu identifizieren und den Fokus auf deren Reduktion zu legen. Die Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks kann unter anderem anhand der Substitution umweltschädlicher Materialien, der ökologischen Produktentwicklung oder der generellen Senkung des Rohstoffabbaus – zum Beispiel durch die Nutzung von Sekundärrohstoffen – gelingen.
Welche rechtlichen Vorgaben gibt es für Unternehmen?
Um den Klimaschutz voranzutreiben, gibt es einige gesetzliche Vorgaben und Normen:
- Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) - PDF
- Europäischer Emissionshandel
- EU Green Deal: "Fit for 55"
- ISO 14064-1, ISO 14041 bis 14043 und ISO 14044
Welche Vorteile hat man als Unternehmen durch Klimaschutzmaßnahmen im Bereich Ressourceneffizienz?
- Material- und Rohstoffeinsparungen schaffen finanzielle Vorteile. Der effiziente Umgang mit Ressourcen schont also nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel.
- Eine Auswirkung des Klimawandels ist die Verknappung von Rohstoffen. Dem damit verbundenen Preisanstieg kann entgegengewirkt werden, indem kritische Materialien und Rohstoffe substituiert, mehr Sekundärrohstoffe verwendet sowie Materialien und Rohstoffe insgesamt effizienter genutzt werden.
- Die Nutzung von Sekundärrohstoffen wird immer mehr von Kunden nachgefragt. Durch einen Wechsel von Primär- zu Sekundärrohstoffen können Sie neue Kunden dazugewinnen, die sich mit dem Thema Klimaschutz beschäftigen und bewusste Kaufentscheidungen treffen.
- Durch die Verwendung von lokalen und Sekundärrohstoffen machen Sie sich zudem unabhängiger von Lieferausfällen und -verzögerungen.
- Werden Sie Pionier im Bereich Klimaschutz und Ressourceneffizienz und profitieren Sie von dem damit einhergehenden Imagegewinn!