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Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern - REZ

Lexikon

Was ist die Abfallhierarchie?

Antwort:

Als Kernelement des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) wurde zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen in § 6 folgende fünfstufige Abfallhierarchie festgelegt: 1) Vermeidung von Abfällen, 2) Vorbereitung zur Wiederverwendung, 3) Recycling, 4) sonstige Verwertung (insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung) sowie 5) Beseitigung der Abfälle. Diesen Stufen wurden verschiedene Maßnahmen der Vermeidung und der Abfallbewirtschaftung zugeordnet, die je nach Rangfolge zu priorisieren sind (Vermeidung vor Recycling vor Beseitigung).

Abiotische Rohstoffe

Antwort:

Abiotische Rohstoffe sind nicht nachwachsende, in der Natur vorkommende endliche Stoffe, die mechanisch oder chemisch abgebaut bzw. gewonnen werden können. Beispiele hierfür sind Erze, Salze oder auch fossile Rohstoffe.

Additive Fertigungsverfahren

Antwort:

Additive Fertigungsverfahren (AF) werden außerhalb der Fachwelt auch unter dem Synonym 3D-Druck zusammengefasst. Sie unterscheiden sich von den subtraktiven (Drehen, Fräsen) und formativen (Gießen, Schmieden) Verfahren dadurch, dass komplexe Geometrien und innere Strukturen hergestellt werden können. Dies geschieht auf Basis einer schichtweisen Konstruktion und mit Hilfe einer großen Vielfalt an nutzbaren Materialien wie Kunststoffe, Metalle, Keramiken, Beton, Zellen. Die AF ist damit für ein breites Anwendungsfeld hochinteressant.

Anthropogenes Lager

Antwort:

Ein anthropogenes Lager ist ein durch menschliche Tätigkeiten entstandenes Stofflager. Einige Beispiele hierfür sind Gebäude, Deponien oder Abraumhalden. Das Recycling und die Wiedergewinnung von Rohstoffen aus einem anthropogenen Lager nennt man Urban Mining (siehe auch urban mining).

Ausschuss

Antwort:

Erzeugnisse oder Erzeugnisteile, die für den vorhergesehenen Zweck endgültig nicht mehr verwendet werden können, bezeichnet man als Ausschuss. Ausschuss kann beispielsweise durch eine fehlerhafte Lieferung durch Material- und Teilelieferanten entstehen oder in der Fertigung durch fehlerhafte Bearbeitung/Montage, Konstruktions- und Zeichnungsfehler, Transportschäden und viele weitere. Der Ausschuss kann statistisch erfasst und einer weiteren Verwendung zugeführt werden (siehe Ausschussverwertung).

Ausschussverwertung

Antwort:

Anfallender Ausschuss in der Fertigung kann auf verschiedenen Wegen weiter verwertet werden. Zum einen kann dieser weiterverkauft (als zweite Wahl) werden. Zum anderen kann dieser auch bearbeitet werden zur Herstellung des vollwertigen Zustands oder zur Verwendung in einem anderen Erzeugnis. Ausschuss kann ebenso als Ausgangsmaterial für ein anderes Produkt dienen und als Schrott oder Altmaterial verkauft werden.

Bayerische Klimaschutzoffensive

Antwort:

Bayern soll bis spätestens 2040 das erste klimaneutrale Bundesland werden. Die dazu laufende Bayerische Klimaschutzoffensive beinhaltet einen zehn-Punkte-Plan mit 96 konkrete Maßnahmen und basiert auf den drei Säulen der bayerischen Klimapolitik: Minderung des Treibhausgas-Ausstoßes in Bayern, Anpassung an die Folgen des Klimawandels und verstärkte Forschung zu Umwelt- und Klimaschutz. Mit einbezogen werden dabei alle Bereiche– von Wäldern, Mooren und Wasser über Innovationen, Energie und Mobilität bis hin zur Vorbildfunktion des Staates sowie der Förderung des kommunalen Klimaschutzes.

Bayerische Nachhaltigkeitsstrategie

Antwort:

Nachhaltigkeit als Leitprinzip für politisches Handeln und für das Verhalten von Verwaltung, Unternehmen, Verbrauchern und Verbraucherinnen bedarf einer verstärkten Verankerung und Bewusstseinsförderung in allen Bereichen. Die Staatsregierung bekennt sich daher zum Leitbild der Nachhaltigkeit als langfristigem Orientierungsrahmen für die Entwicklung in Bayern und hat die Bayerische Nachhaltigkeitsstrategie am 17. April 2013 beschlossen und dann wiederholt aktualisiert. Mit der Nachhaltigkeitsstrategie knüpft Bayern an das Aktionsprogramm "Nachhaltige Entwicklung Bayern" aus dem Jahr 2002 und die Bayern Agenda 21 aus dem Jahr 1997 an und entwickelt diese fort. Ziele und Maßnahmen von Bund und EU werden damit ergänzt und unterstützt.

Was ist der Unterschied zwischen biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffen?

Antwort:

Biobasierte Kunststoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Die Basis bilden beispielsweise Maisstärke, Zuckerrohr, Ölsaaten oder auch Holz. Sie können i. d. R. genauso wie herkömmliche Kunststoffe verwendet werden.

Biologisch abbaubare Kunststoffe sind Kunststoffe, die sich unter bestimmten Bedingungen durch biologische Prozesse wie Mikroorganismen, Pilze und Enzyme in natürliche Substanzen wie Kohlendioxid, Wasser und Biomasse zersetzen lassen. Sie werden zumeist aus Cellulose, thermoplastischer Stärke oder auch Polyestern und Polylactiden (PLA) hergestellt. .

Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen (biobasiert) sind nicht zwingend auch biologisch abbaubar. Umgekehrt sind biologisch abbaubare Kunststoffe nicht unbedingt aus nachwachsenden Rohstoffen. Auch kann nicht pauschal festgelegt werden, ob ein „Biokunstoff“ bezogen auf die Umweltauswirkungen besser zu bewerten ist als ein herkömmlicher Kunststoff. Im Einzelfall kann hier ein ökobilanzieller Vergleich Aufschluss über die Nachhaltigkeit eines biobasierten

oder biologisch abbaubaren Kunststoffes geben.

Biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe

Antwort:

Biobasierte Kunststoffe sind teilweise aus biologischer Masse hergestellte Kunststoffe. Hierfür werden als Rohstoffe beispielweise Mais, Zuckerrohr, Ölsaaten oder auch Holz verwendet. Biobasierte Kunststoffe können biologisch abbaubar sein, sind dies aber nicht immer. Biologisch abbaubare Kunststoffe hingegen sind Kunststoffe, die sich unter bestimmten Bedingungen vollständig zu CO2 und Wasser zersetzen. Sie werden zumeist aus Cellulose, thermoplastischer Stärke oder auch Polyestern und Polylactiden (PLA) hergestellt und sind damit nicht zwingend biobasiert.

Biotische Rohstoffe

Antwort:

Biotische Rohstoffe sind in der Natur vorkommende, nachwachsende Stoffe, die vornehmlich mechanisch gewonnen werden können, sich bei Übernutzung erschöpfen und aus Lebewesen (Pflanzen, Tieren) stammen, die nicht in fossile Rohstoffe umgewandelt wurden. Biotische Rohstoffe dienen der energetischen oder stofflichen Nutzung sowie der Nahrungs- und Futtermittelherstellung.

Clean/cleaner Production

Antwort:

Vorsorgender betrieblicher Umweltschutz (im Englischen cleaner production) berücksichtigt schon vor und während der Produktion Umweltmaßnahmen. Durch die Analyse von Material- und Energieströmen sollen innerbetriebliche Prozesse verbessert werden, um die gesamte Produktion umweltschonender zu gestalten durch weniger Ausschuss, Abfälle oder Emissionen.

Cradle-to-Cradle-Ansatz

Antwort:

Das Konzept des "Cradle-to-Cradle" (C2C) befasst sich mit der Ökoeffektivität wirtschaftlicher Prozesse. Die grundlegende Idee ist die einer abfallfreien Wirtschaft, bei der Firmen keine gesundheits- und umweltschädlichen Materialien mehr verwenden. Alle Stoffe sind in diesem Konzept dauerhafte Nährstoffe für natürliche oder geschlossene technische Kreisläufe. Recycling nach dem C2C-Prinzip bedeutet beispielsweise eine Wiederverwendung des Materials ohne Qualitätsverlust, weil nur reine Materialien verwendet wurden wie reine Kunststoffe oder Holz. Im Idealfall wäre das Recycling ein Upcycling, also eine qualitative Verbesserung.

Dematerialisierung

Antwort:

Etwa 20 % der Menschheit nutzen 3/4 der weltweiten Ressourcen. Damit verbunden sind auch die durch menschliches Handeln verursachten Stoffströme. Dematerialisierung bedeutet die Reduzierung dieser Stoffströme. Dies kann durch den Ersatz von materiellen Ressourcen durch immaterielle erfolgen, z. B. durch Erfassung von Datensätzen.

Deutsches Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess)

Antwort:

Bereits im Februar 2012 hatte sich die deutsche Bundesregierung mit der Verabschiedung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms den Zielen einer nachhaltigen Entnahme und Nutzung natürlicher Ressourcen verschrieben, um Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen zu übernehmen und unsere natürliche Lebensgrundlage zu schützen. Das Programm basiert auf vier Leitideen. Die erste dieser Leitideen formuliert die Notwendigkeit, Ökologie und Ökonomie mit Innovation und sozialer Verantwortung zu verbinden. Die zweite Leitidee sieht eine globale Verantwortung als Grundlage einer nationalen Ressourcenpolitik vor. Eine zunehmende Unabhängigkeit der heimischen Wirtschafts- und Produktionsweisen von Primärrohstoffen sowie die Weiterentwicklung und der Ausbau der Kreislaufwirtschaft sind Grundlage der dritten Leitidee. Die vierte Leitidee des ProgRess beinhaltet eine nachhaltige, langfristige Ressourcennutzung und sicherung durch eine gesellschaftliche Orientierung auf qualitatives Wachstum. Alle vier Jahre berichtet die Bundesregierung über die Fortschritte des Programms. In 2020 wurde das ProgRess III vom Bundeskabinett verabschiedet.

Digitalisierung

Antwort:

Die zunehmende Digitalisierung ist einer der großen Trends unserer Gesellschaft und auch in der Wirtschaft. Es geht um die elektronische Verarbeitung und Speicherung von Daten, aber auch die wachsende Vernetzung. Die Digitalisierung soll einerseits unsere Kommunikation erleichtern, andererseits auch Produktionsprozesse effizienter gestalten oder logistische Prozesse unterstützen. Bei der Digitalisierung in der Wirtschaft spielt die digitale, vernetzte Produktion eine zentrale Rolle in der Vision Industrie 4.0. Hier sollen in der intelligenten Fabrik der Zukunft Maschinen und Dinge, die miteinander vernetzt sind, selbstständig kommunizieren und Aufträge steuern.

Digitale Transformation

Antwort:

Als Digitale Transformation bezeichnet man Veränderungsprozesse unserer Wirtschaft und Gesellschaft, welche durch digitale Technologien (z. B. Netze, Computer, aber auch Apps auf Smartphones) initiiert werden. Diese betreffen sowohl das Privatleben als auch die gesamte Gesellschaft.

Effizienz/Effektivität

Antwort:

Bei der Effizienz steht die Aufwandsoptimierung als Maßnahme zur Zielerreichung im Fokus, bei der Effektivität dagegen die gesteigerte Wirksamkeit einer Maßnahme.

End-of-life-Produkte

Antwort:

Produkte am Ende des Lebenszyklus werden im Englischen end-of-life-products genannt. Das bedeutet einerseits, dass Produkte nicht mehr hergestellt werden und vom Hersteller nicht mehr lieferbar sind. Andererseits setzen am Ende des Produktlebenszyklus Maßnahmen zum Recycling und zur Wiederverwendung an, die ein großes Potential zur Weiternutzung des Produktes oder Produktkomponenten haben.

End-of-pipe-Ansatz

Antwort:

Im Gegensatz zum vorsorgenden betrieblichen Umweltschutz (siehe auch cleaner production) setzt der Umweltschutz beim End-of-pipe-Ansatz erst mit Maßnahmen im oder nach dem Produktionsprozess an. Beispiele hierfür sind die Behandlung von Emissionen, nachdem sie entstanden sind durch Filteranlagen und nicht die Vermeidung der Emission bereits im Produktionsschritt. End-of-pipe-Maßnahmen werden den Unternehmen von Behörden auferlegt.

Entkopplung

Antwort:

Durch die Ressourceneffizienz wird eine Entkopplung, also eine Trennung bzw. Unabhängigkeit, des Wirtschaftswachstums vom Ressourcenverbrauch angestrebt. Dies bedeutet, das Wachstum einer Volkswirtschaft soll möglichst unabhängig vom Verbrauch natürlicher Ressourcen stattfinden.

EU Green Deal

Antwort:

Mit dem EU Green Deal hat sich die Europäische Kommission das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein, das Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung abzukoppeln und alle Regionen dabei mitzunehmen. Dies soll durch eine neue Wachstumsstrategie gelingen, die den Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft ermöglicht. Ein Aktionsplan beinhaltet dazu Maßnahmen zur Förderung einer effizienten Ressourcennutzung durch den Übergang zu einer sauberen und kreislauforientierten Wirtschaft sowie zur Wiederherstellung der Biodiversität und zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung.

Green Economy

Antwort:

Eine grüne Wirtschaft (im Englischen Green Economy) verbindet Ökologie und Ökonomie in dem Sinne, dass die Wirtschaft international wettbewerbsfähig sein muss, aber auch umwelt- und sozialverträglich. Die Entwicklung nachhaltiger Produktions- und Konsumweisen stehen im Fokus für die Sicherung von Wohlstand und hoher Lebensqualität weltweit und für zukünftige Generationen.

Greenwashing

Antwort:

Beim Greenwashing versuchen Unternehmen ein "grünes Image" zu suggerieren, in dem sie gezielte Marketing- oder PR-Maßnahmen einsetzen ohne eine entsprechende Maßnahme im Bereich Umweltmanagement umzusetzen. Greenwashing betreibt also derjenige, der zu Unrecht nachhaltiges Engagement für sich in Anspruch nimmt.

Immaterialisierung

Antwort:

Bei der Immaterialisierung werden materielle Güter durch immaterielle Güter wie Dienstleistungen, Informationen und soziale Beziehungen ausgetauscht.

Industrie 4.0

Antwort:

Der Begriff Industrie 4.0 bezeichnet die vierte industrielle Revolution nach Dampfmaschine, Fließband und Elektronik/IT. Sie ist geprägt von einer Produktion, die eng an modernste Informations- und Kommunikationstechnologien gekoppelt ist. Zentraler Aspekt ist dabei die zunehmende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. In der Fabrik der Zukunft wird mit Hilfe intelligenter, digital vernetzter Systeme eine weitgehend selbstorganisierte Produktion ermöglicht (im Englischen smart factory). Dadurch soll die Produktion noch effizienter und flexibler gestaltet werden.

Innovationsstufen bei der Ressourceneffizienz

Antwort:

Nach dem Konzept der Innovationsstufen kann Ressourceneffizienz in vier Stufen mit unterschiedlichem Potential zur Steigerung dieser stattfinden. Die erste Stufe sieht eine Produktverbesserung vor, die zweite die Innovation durch Re-design. Die dritte Innovationsstufe umfasst eine Konzeptinnovation und die letzte Stufe eine Systeminnovation. Alle Stufen haben unterschiedlich starke Eingriffsmöglichkeiten in der betrieblichen Praxis und erfordern dementsprechende Zeithorizonte und Aufwendungen.

Integrierte Produktpolitik

Antwort:

Die Betrachtung eines Produkts und dessen Auswirkungen auf die Umwelt während des gesamten Lebensweges ist Gegenstand der Integrierten Produktpolitik (IPP). Im Zusammenspiel von Ökologie und Ökonomie wird beginnend beim Produktdesign und der Herstellung über die Verwendung bis zur Entsorgung eine systematische Strategie zur kontinuierlichen Verminderung von Umweltauswirkungen entwickelt, die von den Produkten über ihren gesamten Lebensweg ausgehen.

Internet of Things?

Antwort:

Das Internet der Dinge (engl. Internet of Things, IoT) ermöglicht es Maschinen, Geräte und sonstige Gegenstände zu vernetzen, so dass diese selbstständig miteinander kommunizieren und eigenständige Aufgaben wie eine allgemeine Informationsversorgung, automatische Bestellungen, Warnmeldungen oder Notfallmeldungen ausführen.

Kaskadennutzung

Antwort:

Die Kaskaden- bzw. Mehrfachnutzung sieht eine mehrfache Nutzung von Rohstoffen vor. Eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Kaskadennutzung von Holz ist beispielsweise die stoffliche Nutzung als Möbelstück oder Baumaterial und die anschließende energetische Nutzung durch Verbrennung.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

Antwort:

Gemäß der Definition der Europäischen Union gelten Unternehmen als kleine und mittlere Unternehmen (kurz KMU), wenn sie weniger als 250 Mitarbeiter sowie einen Jahresumsatz von höchstens € 50 Mio. oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens € 43 Mio. als festgelegte Grenzwerte vorweisen. Bei der Berechnung der Kennzahlen sind gegebenenfalls bestehende Unternehmensstrukturen zu berücksichtigen mit allen internen Verflechtungen. Bei anderen Definitionen werden Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern noch als KMUs definiert.

Klimabezogene Risiken für Unternehmen

Antwort:

Das Management klimabezogener Risiken in Unternehmen umfasst sowohl Risiken infolge des Klimawandels (physische Risiken) als auch Risiken aufgrund des Wandels hin zu einer klimaverträglichen Wirtschaft (transistorische Risiken). Risiken aufgrund des Klimawandels (physische Risiken) können beispielsweise eine Ressourcenverknappung, Schäden oder Unterbrechung der Logistik aufgrund von Extremwetterereignissen, Ernteverluste oder auch höhere Versicherungsprämien sein. Risiken aufgrund des Klimaschutzes (transistorische Risiken) können für Unternehmen Änderungen der Bepreisung von CO2 beim Emissionshandel, verändernde Ansprüche und Präferenzen beim Kunden oder auch Verschärfung der gesetzlichen Bestimmungen zum Kraftstoffverbrauch bei Kraftfahrzeugen.

Konsistenz

Antwort:

Als Konsistenz versteht man im Sinne des Ressourcenschutzes eine Strategie zur relativen oder absoluten Senkung der Ressourceninanspruchnahme durch Einbettung von Wirtschaftsprozessen in natürliche Stoffkreisläufe bzw. das Wirken von Industrien nach dem Vorbild von Ökosystemen (Industrial Ecology). Der dabei zugrundeliegende Gedanke definiert keine Abfälle, sondern nur Produkte. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei die Substitution (siehe auch Substitution).

Kreislaufwirtschaft

Antwort:

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft (im Englischen circular economy) betrachtet Produktionsverfahren in einem geschlossenen stofflichen Kreislauf mit dem Ziel, eine Vermeidung und Verwertung von Abfällen voranzutreiben sowie diese zukunftsfähiger zu machen. Die der Natur entnommenen Materialien sollen hierbei möglichst intensiv genutzt werden zur Einsparung von Ressourcen und Vermeidung von Abfällen. Kreislaufwirtschaft im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (vgl. § 3, Abs. 19 KrWG) ist die Vermeidung und Verwertung von Abfällen.

Kritikalität von Rohstoffen

Antwort:

Bei der Betrachtung der Kritikalität von Rohstoffen geht es darum, für eine Zielgruppe (z. B. bayerische Unternehmen) wirtschaftlich bedeutsame Rohstoffe zu identifizieren, die sich mittel- bis langfristig als kritisch hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit oder Verwendung erweisen könnten. Eine Kritikalitätsanalyse von Rohstoffen kann aber auch die ökonomische und ökologische Bedeutsamkeit eines Rohstoffs beinhalten, bei der sozio-kulturelle, politische, rechtliche und technische Aspekte miteinbezogen werden können.

Kunststoffe

Antwort:

Kunststoffe bestehen aus Polymeren, welches hochmolekulare chemische Verbindungen (Makromoleküle) aus wiederholten Einheiten (Monomere), bestehen. Sie können lineare, verzweigte oder vernetzte Strukturen haben und werden nach verschiedenen Kriterien klassifiziert. Eine Klassifikation beispielsweise teilt die Polymere nach Herkunft der Rohstoffe auf, auf denen diese basieren. Das können natürliche Quellen wie pflanzliche oder tierische Quellen sein oder nicht-natürliche/fossile Quellen wie Erdöl, Erdgas oder Kohle sein. Eine weitere Klassifikation unterscheidet Thermoplaste (temperaturabhängig verformbar), Duromere (nach Verformung und Aushärtung nicht mehr weiter verformbar) und Elastomere (erreichen nach Streckung und Dehnung wieder ursprüngliche Form). Die meisten Kunststoffe enthalten zusätzlich andere organische oder anorganische Bestandteile, da die Polymere für die meisten Anwendungen alleine nicht ausreichen. Diese werden Additive genannt und können zu neuen Eigenschaften bei den Werkstoffen führen. Beispiele für Additive sind Weichmacher, Öle, Stabilisatoren, Färbemittel oder Gleitmittel.

Kunststoffe können in drei Hauptkategorien aufgeteilt werden: Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere. Thermoplaste sind durch Erhitzen formbar, da die Moleküle untereinander kaum bis gar nicht verzweigt sind und sich die wenigen schwachen zwischenmolekularen Kräfte durch Wärme lösen lassen. Nach dem Abkühlen nehmen sie wieder ihre ursprünglichen festen Eigenschaften an. Sie sind somit 100% wieder einschmelzbar und dadurch beliebig oft wiederverwendbar. Duroplaste dagegen verhärten sich bei Hitze und sind nach Aushärtung nicht mehr weiter formbar, sondern dauerhaft fest, da sie aus dreidimensionalen, engmaschig vernetzten Strukturen bestehen. Der Hauptunterschied zwischen Duroplasten und Elastomeren besteht in der Dichte der Quervernetzungen der kettenartigen Makromoleküle. Auch Elastomere können, wenn sie einmal in Form gebracht sind, nicht mehr eingeschmolzen werden. Zudem sind sie, durch die geringere Dichte der Quervernetzungen (im vgl. zu Duroplasten) bei Raumtemperatur elastisch sowie dehnbar und kehren nach dem Dehnen in ihre ursprüngliche Form zurück.

Die meisten Kunststoffe enthalten zusätzlich andere organische oder anorganische Bestandteile, um beispielsweise die Stabilität oder Haltbarkeit eines auf Kunststoff basierenden Endproduktes zu verbessern. Diese werden Additive genannt und können zu neuen Eigenschaften bei den Werkstoffen führen. Beispiele für Additive sind Weichmacher, Öle, Stabilisatoren, Färbemittel oder Gleitmittel.

Lean Production

Antwort:

Lean Production verfolgt die Ziele einer optimierten Produktion durch die Steigerung der Produktivität sowie die Erhöhung der Qualität der Produkte und der Flexibilität des Produktionsapparates. Dadurch kommt es zu einem sparsameren und effizienteren Einsatz von Produktionsfaktoren wie Personal, Material, Werkstoffe, Planung und Organisation in allen Phasen des Produktlebenszyklus und im Unternehmen.

Lebenszyklusanalyse

Antwort:

Mit Hilfe einer Lebenszyklusanalyse lassen sich eine Vielzahl von Umweltauswirkungen im Unternehmen erfassen, die direkt oder indirekt mit einem Produkt oder einer Dienstleistung verbunden sind. Dabei sind alle Lebensphasen des zu untersuchenden Produkts relevant.

Lieferkette

Antwort:

Eine Lieferkette ist die Abfolge von Tätigkeiten oder Akteuren, durch die Produkte und/oder Dienstleistungen für die Organisation zur Verfügung gestellt werden.

Materialeffizienz

Antwort:

Als Materialeffizienz wird das Verhältnis oder eine andere quantitative Beziehung zwischen einer erzielten Leistung bzw. einem Ertrag an Dienstleistungen, Gütern oder Material und dem eingesetzten Material (gemäß DIN EN ISO 14052:2018-12).

Materialsubstitution

Antwort:

Ein Ersatz von möglicherweise kritischen und endlichen Ressourcen durch Materialien mit gleichwertiger Funktionalität, deren Umweltauswirkungen und ökonomische Risiken aber geringer sind, wird als Materialsubstitution bezeichnet.

Was ist Mikroplastik und wie entsteht es?

Antwort:

Mikroplastik sind kleine Kunststoffteilchen (< 5 mm), die in verschiedenen Formen und Zusammensetzungen in unserer Umwelt (Wasser, Boden und Luft) vorkommen. Das mit bloßem Auge schwer erkennbare Mikroplastik kann inzwischen weltweit nachgewiesen werden und gelangt beispielsweise über die Nahrungsaufnahme auch in den menschlichen Organismus. Auf Grund der kleinen Partikelgröße ist es unglaublich schwierig Mikroplastik und seine Auswirkungen auf Umwelt und Mensch nachzuweisen. Bekannt ist, dass sich vor allem Additive problematisch auf die Gesundheit auswirken können.

Mikroplastik entsteht, wenn auf Grund von Dissipation (Zerstreuung) – verursacht durch Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung, Wasser und Luft oder bei Alltagsprozessen (Bsp. öffnen einer Flasche/Abrieb von Autoreifen) – Plastikteile stark zerkleinert werden. Einen möglichen Ansatz zur Reduktion der Ausbreitung von Mikroplastik liegt in der Filterfunktion von Kläranlagen. Jedoch gibt es aktuell noch keine technischen Möglichkeiten, Mikroplastik zuverlässig aus dem Wasser herauszufiltern.

Nachhaltigkeit

Antwort:

Der Begriff Nachhaltigkeit kommt ursprünglich aus der Fortwirtschaft. Dort gilt es als nachhaltig, wenn nur so viel Holz eingeschlagen wird, wie auch nachwachsen kann. Im wirtschaftlichen Sinne soll also vom Ertrag und nicht von der Substanz her gewirtschaftet werden. Gesellschaftlich betrachtet ist es nachhaltig, wenn jede Generation ihre Herausforderungen selbst löst und nicht nachkommenden Generationen aufbürdet.

Nachhaltige Lieferketten / Nachhaltigkeit in der Lieferkette

Antwort:

In jedem Sektor entstehen in den vorgelagerten Wertschöpfungsketten, von der Rohstoffgewinnung bis zum Direktlieferanten, erhebliche Umwelt- und Nachhaltigkeitswirkungen. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsbetrachtung ihrer Lieferkette, sollen Unternehmen soziale, ökologische und ökonomische Verbesserungen entlang der vorgelagerten Lieferkette erzielen.

Ökobilanz

Antwort:

Die Ökobilanz ist eine Analyse der Stoff- und Energieumsätze und der damit verbundenen Umweltauswirkungen eines Produkts über den gesamten Produktlebenszyklus (Rohstoffgewinnung, Herstellung, Verarbeitung, Transport, Gebrauch, Nachnutzung und Entsorgung), auch Lebenszyklusanalyse. Eine Ökobilanz enthält drei maßgebliche Teile: die Sachbilanz, die Wirkungsbilanz und die Bewertung.

Ökodesign

Antwort:

Eine umweltgerechte Gestaltung von Produkten über ihren gesamten Lebensweg verfolgt das Ökodesign (im Englischen Ecodesign) mit dem Ziel, die Umwelteinwirkungen eines Produktes insgesamt zu mindern. Es erweitert die klassischen Produktanforderungen wie Sicherheit, Funktionalität, Preis/Leistungsverhältnis oder Ergonomie um den Anspruch auf Umweltfreundlichkeit.

Ökoeffizienz

Antwort:

Bei der Ökoeffizienzanalyse werden Produkte und Prozesse, ähnlich der Ökobilanzierung, nicht nur nach ökonomischen, sondern auch nach ökologischen Kriterien beurteilt. Basierend auf den verschiedenen Phasen des Lebenszyklus eines Produktes oder Prozesses werden die Kriterien berücksichtigt bei der Entscheidung, welche Inhaltsstoffe oder welches Design verwendet werden.

Ökologische Rucksack

Antwort:

Der ökologische Rucksack eines Produktes ist der Materialinput abzüglich des Eigengewichtes in kg. Er wird, wie der ökologische Fußabdruck, sinnbildlich für unseren Ressourcenverbrauch verwendet. Jedes Produkt, jeder Rohstoff, jede Dienstleistung haben einen ökologischen Rucksack in Form von Ressourcen, die zur Herstellung zwar benötigt wurden, aber nicht zu einem Bestandteil des Endproduktes wurden. Hierbei fällt häufig der Begriff der "unsichtbaren Stoffströme" (im Englischen hidden flows), der vor allem bei Produkten aus dem Ausland angewendet wird.

Pre Consumer Rezyklate/Post Consumer Rezyklate

Antwort:

Pre Consumer Rezyklate werden aus industriellen Abfälle, die beispielsweise in der Produktion als Ausschuss oder bei der Verpackung anfallen. Sie fallen meist in größeren Mengen und sortenrein an, so dass sie mit relativ geringem Sortier- und Reinigungsaufwand als Rezyklate wiederverwendet werden können. Post Consumer Rezyklate dagegen werden aus Abfällen, die bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern entstehen und über die dualen Systeme gesammelt werden, gewonnen. Auch aus diesen können nach ihrer Sortierung, Zerkleinerung und Reinigung neue Rezyklate in unterschiedlichen Qualitätsstandards gewonnen werden.

Primärrohstoffe

Antwort:

Primärrohstoffe sind diejenigen natürlichen Ressourcen, die, bis auf die notwendigen Schritte zu ihrer Gewinnung, unbearbeitet sind. Bei der Papierherstellung zum Beispiel ist der Primärrohstoff das Frischholz, nicht der Baum.

Produktlebenszyklus

Antwort:

Systematische Betrachtung der Auswirkungen eines Produktes während des gesamten Lebensweges ("von der Wiege bis zur Bahre") oder bis zu einem bestimmte Zeitpunkt der Verarbeitung ("von der Wiege bis zum Fabriktor"). Mithilfe der Produktlebenszyklusanalyse kann jede Produktlebensphase beispielsweise für eine strategische Planung oder für die Planung operativer Maßnahmen betrachtet werden.

Product Lifecycle Management?

Antwort:

Product Lifecycle Management (PLM) ist ein Unternehmenskonzept, dass das Management des gesamten Lebenszyklus eines Produktes von der Einführung über das Konstruktionsdesign und die Fertigung bis hin zum Service und der Entsorgung der hergestellten Produkte ermöglicht. Durch den Einsatz eines PLM können Ressourcen effizienter eingesetzt und Kosten eingespart werden.

Rebound Effekt

Antwort:

Durch den effizienten Einsatz von Ressourcen können Produkte oder Dienstleistungen verbrauchsärmer geschaffen werden. Damit einhergehende Kosteneinsparungen ermöglichen es unter Umständen, diese Produkte und Dienstleistungen günstiger für die Kunden bereitzustellen. Dadurch entstehen Rückwirkungen im Kaufverhalten und dem Gebrauch der Produkte, der Rebound Effekt. So kommt es zum Beispiel dazu, dass durch Effizienzsteigerung ein Produkt im Kauf und im Verbrauch kostengünstiger wird, welches dann häufiger oder intensiver genutzt wird. Rebound-Effekte schmälern so den ursprünglich angestrebten Rückgang des Ressourcenverbrauchs.

Ressourcen

Antwort:

Grundsätzlich umfasst der Begriff Ressourcen die Mittel zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen. Dabei wird zwischen natürlichen und technisch-wirtschaftlichen Ressourcen unterschieden. Natürliche Ressourcen sind beispielsweise Wasser, Luft, erneuerbare und nicht erneuerbare Rohstoffe (z. B. Metalle und Mineralien), Böden, agrarische Rohstoffe, Energie in verschiedenen Formen oder auch Biodiversität. Personal, Betriebsmittel, Kapital oder auch Wissen sind dagegen technisch-wirtschaftliche Ressourcen.

Beim Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern liegt der Fokus auf abiotischen (nichterneuerbare) Rohstoffen wie Erzen, Industriemineralien und Baumineralien und biotischen (nachwachsende) Rohstoffen, soweit sie stofflich und nicht zur Energiegewinnung genutzt werden.

Ressourceneffizienz

Antwort:

Ressourceneffizienz ist das Verhältnis eines bestimmten Nutzens oder Ergebnisses zu dem dafür benötigten Ressourceneinsatz. Im Wesentlichen geht es bei Ressourceneffizienz darum, mit weniger Ressourcen, die eingesetzt werden, zu einem gleichen oder besseren Ergebnis zu kommen.

Ressourcengeographie

Antwort:

Die Ressourcengeographie beschäftigt sich querschnittsorientiert mit den räumlichen Dimensionen eines Ressourcenmanagements und der Optimierung von Stoffströmen. Klassische Fragestellungen dieser Teildisziplin der Geographie befassen sich mit der räumlichen Verteilung und den Auswirkungen der Rohstoffnutzung entlang von Wertschöpfungs- und Stoffstromketten, Ressourcenkonflikte, Ressourcenabhängigkeiten oder auch die Entwicklung nachhaltiger Ressourcenstrategien.

Ressourcenkonflikte

Antwort:

Die weltweit zunehmende Verknappung natürlicher Ressourcen sowie eine ungleiche Verteilung strategisch und wirtschaftlich wichtiger Rohstoffe stellt eine globale Herausforderung dar und bietet international sowie innerstaatlich ein Konfliktpotential. Verwandt ist der Begriff der "Konfliktressourcen" wie Diamanten oder Metalle, deren Besitz Macht und politisches Gewicht verleiht.

Ressourcenproduktivität

Antwort:

Die Ressourcenproduktivität beschreibt das Verhältnis von Produktionsergebnis zu Ressourceneinsatz und ist nicht zu verwechseln mit Rohstoffproduktivität. Betrachtet werden dabei einzelne Prozesse bis hin zu ganzen Unternehmen, Branchen oder Volkswirtschaften. In den Umweltwissenschaften bezieht sich die Ressourcenproduktivität auf den Einsatz natürlicher Ressourcen.

Ressourcenschutz

Antwort:

Der Ressourcenschutz umfasst die Gesamtheit aller Maßnahmen zum Schutz und Erhalt bis hin zur Wiederherstellung natürlicher Ressourcen. Um die natürlichen Ressourcen zu schonen und zu schützen ist ein nachhaltiges Ressourcenmanagement im Einklang mit Ökologie und Ökonomie sowie sozialer Gerechtigkeit.

Retrofit

Antwort:

Das Nachrüsten und Umrüsten von Maschinen und Anlagen wird als Retrofit bezeichnet. Retrofit spart Kosten und Ressourcen, da solide Maschinen auch noch nach Jahrzehnten präzise arbeiten und kostenintensive Umbauten von Fabrikhallen vermieden werden.

Ressourcenstrategie

Antwort:

Das Ziel einer effektiven Ressourcenstrategie ist die Erkennung zukünftiger Handlungsoptionen, die sich aus langfristigen Änderungen von nutzbaren Stoffen und Energieträgern ergeben, diese zu bewerten und gegebenenfalls effizient umzusetzen. Es geht zudem um die Entwicklung von intelligenten, ethisch fundierten und zukunftsfähigen Nutzungsweisen von Ressourcen zur Erhaltung und Schonung unserer Lebensgrundlage.

Re-Use, Remanufacturing, Refurbishment

Antwort:

Die Wiederverwendung eines Produktes für einen ähnlichen Gebrauch oder auch für einen anderen Gebrauch bezeichnet man im englischen als Re-use. Refabrikation (remanufacturing) dagegen ist die Instandsetzung eines Gegenstandes nach seinem Gebrauch in den Zustand eines Neugerätes. Eine qualitätsgesicherte Instandsetzung bzw. Sanierung eines gebrauchten Gegenstandes zu seiner Wiederverwendung ist das Refurbishment.

REZregio Partner?

Antwort:

Aufgrund des großen Interesses an der Arbeit des Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern (REZ) wurde neben dem Aufbau der Kernstruktur ein Erweiterungskonzept entwickelt, um die Arbeit, Aufgaben und Ziele des REZ und die Aktivitäten der regionalen Akteure vor Ort zu unterstützen. Zur Ergänzung der auf ganz Bayern ausgerichteten Struktur des REZ wird eine regionale Ergänzung durch Regionalpartner eingeführt, die REZregio Partner. Sie sollen Wirken und Sichtbarkeit des REZ erhöhen.

Rezyklat?

Antwort:

Bei einem Rezyklat handelt es sich um eine Formmasse bzw. einen aufbereiteten Kunststoff mit definierten Eigenschaften aus einem Recyclingprozess. Rezyklate sind Sekundärrohstoffe. In vielen Fällen wird das Rezyklat in Neuware eingemischt und hat dabei bereits einen Verarbeitungsprozess durchlaufen.

Rohstoffe

Antwort:

Rohstoffe zählen zu den natürlichen Ressourcen. Dabei wird zwischen erneuerbaren Rohstoffen aus Produkten der Land- oder Forstwirtschaft und nicht erneuerbaren Rohstoffen wie Erdöl, Kohle, Erze und andere Mineralien unterschieden.

Der weltweit steigende Rohstoffbedarf, Preisdynamiken und eine Rohstoffverknappung, das Vorkommen essentieller Rohstoffe in nur wenigen Abbaugebieten sowie Lieferengpässe durch politisch instabile Exportregionen stellen eine bislang als weitgehend gesichert geglaubte Versorgungslage zunehmend in Frage. Sie erschweren ihre Planbarkeit und werden damit zu einem Risikofaktor auch für den Wirtschaftsstandort Bayern.

Rohstoffeffizienz

Antwort:

Als Rohstoffeffizienz bezeichnet man das Verhältnis eines bestimmten Nutzens oder Ergebnisses zum dafür nötigen Rohstoffaufwand. Wird häufig im Sinne von Rohstoffproduktivität verwendet.

Rohstoffvorkommen in Bayern

Antwort:

Die heimischen Bodenschätze Bayerns konzentrieren sich im Wesentlichen auf mineralische Rohstoffe wie z. B. Sand, Kies, Natursteine, Kaolin oder Graphit. Hiervon profitiert z. B. die Baubranche. Insgesamt zählt Bayern zu den rohstoffarmen Gebieten was strategische Minerale und Energieträger betrifft, so dass eine Abhängigkeit von den Importen aus anderen Ländern, insbesondere für Metalle, ergibt.

Der Wirtschaftsstandort ist in hohem Maße von der Rohstoffverfügbarkeit auf dem globalen Markt abhängig. Das betrifft insbesondere die High-Tech-Unternehmen in der Automobilbranche, der Elektro- und Elektroniksparte, im Maschinenbau und in der Metall- und Chemischen Industrie. Für die bayerischen Unternehmen ist es notwendig und erforderlich, beim Gebrauch und der Verwertung von Rohstoffen umzudenken und zu handeln, um in der Zukunft produktiv und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Rohstoffproduktivität

Antwort:

Der Indikator "Rohstoffproduktivität" wurde von der Deutschen Bundesregierung für das Ressourceneffizienz Programm (ProgRess) eingeführt als quantitatives Maß, wie effizient abiotische Primärrohstoffe in Deutschland eingesetzt wurden, um das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu erwirtschaften. Dabei zählen als eingesetzte abiotische Rohstoffe sowohl inländisch entnommene Materialien als auch importierte. Als Ziel der Bundesregierung ist eine verdoppelte Rohstoffproduktivität in 2020 gegenüber 1994 vorgegeben.

Rohstoffwende in Bayern

Antwort:

Neben der Energiewende soll nach dem Willen der Bayerischen Staatsregierung die Rohstoffwende erfolgen. Die Ziele der Rohstoffwende sehen eine Verbesserung des Verhältnisses von Wirtschaftsleistung und Ressourceneinsatz vor sowie die Optimierung des Recyclings und ein Ersatz umweltschädlicher Rohstoffe. Zudem soll das Bewusstsein für einen ressourcenschonenden Umgang im Sinne der Nachhaltigkeit gestärkt und gefördert werden.

Für die Ressourceneffizienz in der bayerischen Wirtschaft setzt sich das Ressourceneffizienz-Zentrum ein als ein Projekt der Rohstoffwende Bayern.

Sekundärrohstoffe

Antwort:

Die aus Abfällen und Produktionsrückständen wiedergewonnenen Rohstoffe bezeichnet man als Sekundärrohstoffe. Diese Rückgewinnung und die erneute Verwendung im Wirtschaftskreislauf sind Bausteine einer nachhaltigen Ressourcenwirtschaft.

Seltenerdmetalle

Antwort:

Den Seltenen Erden, Metalle der Seltenen Erden, Seltenerdmetallen oder Seltenen Erdelemente (im Englischen Rare Earth Elements REE) werden 17 Elemente des chemischen Periodensystems zugeordnet, von denen die wirtschaftlich wichtigsten in Chemie- und Erdölkatalysatoren, in Magneten sowie als Leuchtmittel eingesetzt werden. Diese Elemente kommen nur in kleinen Mengen, Beimischungen in anderen Mineralien oder in sehr vielen, weit verstreut lagernden Mineralien vor.

Sharing/Shared/Share Economy

Antwort:

Bei der Sharing/Shared Economy geht es um das systematische Teilen und Ausleihen von Sachmitteln, Räumen und Flächen durch verschiedene Interessensgruppen oder Privatpersonen zum Gemeinschaftskonsum. Der Begriff Share Economy wird insbesondere für das Teilen von Informationen und Wissen verwendet. Im Sinne der Ressourceneffizienz ist die Idee der Share Economy auch für Unternehmen interessant zum Wissenstransfer oder im Hinblick auf eine gemeinsame, zeitlich begrenzte Nutzung von Ressourcen, die nicht dauerhaft benötigt werden. Das beliebte Konzept des Carsharings wird bisher zum Beispiel hauptsächlich für Privatpersonen angeboten, könnte aber auch für den Fuhrpark von Unternehmen interessant sein.

Stoffströme

Antwort:

Grundsätzlich sind Stoffströme gerichtete Bewegungen von Stoffen und Stoffgemischen, wie z. B. der Nährstoffkreislauf in Ökosystemen. Letztere bezeichnet man als natürliche Stoffströme. Zudem gibt es vom Menschen angestoßene oder veränderte Stoffströme wie Abfall- und Rohstoffströme. Das dazu entwickelte Stoffstrom-Management befasst sich aktiv mit dem zu gestaltenden Umgang mit verschiedenen Stoffströmen. Dies findet unter Berücksichtigung von ökonomischen und sozialen Aspekten statt, so dass die Stroffströme auf ein umweltverträgliches Volumen reduziert werden.

Suffizienz

Antwort:

In der Ökologie steht Suffizienz für einen möglichst geringen Rohstoff- und Energieverbrauch. Dabei wird von einer Änderung des Konsummusters ausgegangen im Gegensatz zu Energie- und Ressourceneffizienz, bei dem dieses Ziel mittels technischer Maßnahmen erreicht werden soll.

Supply chain management?

Antwort:

Supply chain management ist die integrierte und prozessorientierte Steuerung der Waren-, Informations- und Geldflüsse über die gesamte Wertschöpfungs- und Lieferkette eines Unternehmens vom Rohstofflieferanten über die Veredelungsstufen bis zum Endverbraucher. Das supply chain management ermöglicht es den Unternehmen, den gesamten Produktlebenszyklus, im Sinne der gestiegenen Kundenanforderungen oder Umweltaspekten, zu berücksichtigen.

Umwelteinwirkung/Umweltauswirkung

Antwort:

Umwelteinwirkungen sind durch menschliches Handeln hervorgerufene stoffliche und strukturelle Eingriffe, die den Menschen oder die Umwelt beeinflussen. Beispiele hierfür sind Immissionen aus Verbrennungsprozessen oder strukturelle Veränderungen von Böden durch Rohstoffgewinnung. Umweltauswirkungen umfassen die unmittelbar oder mittelbar hervorgerufene Wirkung auf Mensch und Umwelt, die aus einer Umwelteinwirkung resultiert.

Upcycling/downcycling

Antwort:

Upcycling und downcycling gehören zu den Recyclingprozessen. Beim Upcycling erfahren entsorgte Materialien eine positive Aufwertung, indem ihnen eine neue Funktion zukommt. Ein Beispiel hierfür ist die Weiterverarbeitung alter Textilien zu hochwertigen Designerstücken. Beim Downcycling erzeugt die Umwandlung eines Produktes ein qualitativ minderwertigeres Endprodukt. Ein Beispiel für Downcycling ist die Wiederverwendung von recyceltem Papier.

Urban mining

Antwort:

Urban mining ist ein englischer Begriff, der die Gesamtheit an langlebigen Gütern aus anthropogenen Lagerstätten betrachtet, um diese zu bewirtschaften. Manche Definitionen beschränken den Begriff auf den städtischen Raum. Das Ziel des urban mining ist die integrale Bewirtschaftung der anthropogenen Lager, um aus langlebigen Gütern und Ablagerungen Sekundärrohstoffe zu gewinnen. Diese anthropogenen Lager sind auf der einen Seite Infrastrukturen, Häuser oder Deponien und auf der anderen Seite Konsumgüter wie Autos oder Elektrogeräte.

Wertschöpfungskette

Antwort:

Bei dem Konzept der Wertkette oder Wertschöpfungskette (im Englischen value chain) sind die Stufen der Produktion als eine Ansammlung von Tätigkeiten definiert, die linear als Kette dargestellt werden. Diese Tätigkeiten umfassen vom Entwurf des Produktes über die Herstellung, Vertrieb bis hin zur Auslieferung alle Schritte. Sie schaffen eine Wertigkeit, verbrauchen Ressourcen und sind in verschiedenen Prozessen miteinander verbunden.

Wertstoffe

Antwort:

Der Begriff Wertstoff umfasst nicht nur Stoffe an sich, sondern auch Güter, Materialarten bzw. Materialgruppen (Weißblech, Kunststoffe etc.). Wertstoffe können nach ihrem Gebrauch erneut genutzt, in andere Produkte umgewandelt oder in Rohstoffe aufgespaltet werden. Beispiele für Wertstoffe aus dem Alltag, die in Wertstoffhöfen gesammelt werden, sind Altpapier, Glas, Dosen, Elektroaltgeräte oder Kleidung. Auch in der Produktion fallen Wertstoffe an, z. B. Metallreste, Altpapier, Elektroteile, die wiederverwendet werden können.

7-Punkte-Plan zum sparsamen und effizienten Einsatz von Ressourcen

Antwort:

Am 31. Juli 2018 hat die Bayerische Staatsregierung im Rahmen ihrer bayerischen Ressourcenstrategie den 7-Punkte-Plan für einen effizienten Ressourceneinsatz in der bayerischen Wirtschaft beschlossen. Ziel ist es, Ressourcen punktgenau einzusetzen und die unnötige Verwendung von Rohstoffen weiter zu reduzieren und damit Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch noch weiter zu entkoppeln und generationengerecht zu gestalten.